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05.07.23 / 05.04.21 / 07.05.17

 

Die Seuche des Populismus

Der gemäßigte Diskurs der politischen Wettbewerbern um die Entscheidung der Wähler, deren Präferenzen so adressierend, dass Andersdenkende nicht marginalisiert werden, ist und muss mit Demokratie kompatibel sein. Toleranz und Kompromissfähigkeit trotz unterschiedlicher Programmes vorausgesetzt, vermeiden jede Übertreibung als Populismus. 

Relativ harmlos lautet die Definition von Populismus nach Duden: “(Politik) von Opportunismus geprägte, volksnahe, oft demagogische Politik, die das Ziel hat, durch Dramatisierung der politischen Lage die Gunst der Massen (im Hinblick auf Wahlen) zu gewinnen”

Deftigere Aussagen bringt hingegen Wikipedia: Populismus "nimmt dabei in Anspruch, auf der Seite des 'einfachen Volkes' zu stehen. Populismus hat ... kein bestimmtes, eigenes Wertesystem, das seinen ideologischen Kern ausmachen und ihn von anderen Ideologien abgrenzen würde. Er kann daher mit ganz unterschiedlichen politischen Richtungen und Zielsetzungen einhergehen. Oft ist er Stilmittel von Protestparteien und -politikern, oder auch von sozialen Bewegungen. Historisch sind etwa der Peronismus und der Poujadismus als populistische Bewegungen bekannt. Allgemein wird häufig über die Euphemismen „Linkspopulismus“ und „Rechtspopulismus“ diskutiert, wobei sich viele Themen überschneiden können ...

Anfang des 21. Jahrhundert ist die in Europa verbreitetste Form des Populismus der sogenannte "nationale Populismus", deren Vertreter politisch gesehen darauf aus sind, Macht in Form von Anfeindungen gegenüber Fremden oder Ausländern zu generieren.” Bis auf seine Parteigänger besteht Einvernehmen, auf Nationalismus basierender Populismus zu verwerfen ist.

Anders im Fall des ”sozialistische Populismus”; seine Befürworter, Vertreter von Sozialismus begründen - “ihren” nicht zugegebenen - Populismus mit dem von Karl Marx formulierten Anspruch, Sozialismus sei “wissenschaftlich”, was ihr Handeln, sogar die Diktatur des Proletariats, also Totalitarismus legitimiere. Weiter gehend sind dem zu Folge Umverteilung, soziale Gerechtigkeit, Verstaatlichung, weitgehende materielle wie soziale Gleicheit, die Diskriminierung von Volksfeinden und die Verelendungsstrategie zulässige Forderungen bzw. legitime Handlungen.

Populismus besteht also darin, mit versimpelnden, jedenfalls durch Fakten und rational nicht belegte Verheißungen den Millionen ein angenehmeres Leben/Dasein zu versprechen.

Die Grenzen zwischen populistischem Verhalten samt verantwortungsloser Demagogie und legitim-ehrlicher Demokratie sind also fließend. Der Elchtest, um einen Populismus-Vorwurf zu entkräften oder zu bestätigen, besteht regelmäßig darin, ob die jeweilige Ankündigung (Programm) im definierten Zeitrahmen machbar ist oder nicht.

Werden Gewissenhaftigkeit, Redlichkeit, u.ä. als Tugenden bzw. menschliche Qualitäten  akzeptiert, sind grassierender Populismus uns erst recht Agitation jeweils ein schamloses, ausbeuterisches bis totalitäres Verhalten. Die unbedingt inakzeptable Ausrede, der Mensch sei nie fehlerfrei, verstärkt den Vorwurf gegen Populismus, der leider leider immer wieder gelingt, weil:

  • Menschen stets auf besseres Leben hoffen
  • “Politik” in der arbeitsteiligen, vielfältigen Gesellschaft nur komplex dargestellt und
  • Zukunft nicht vorausgesehen werden kann.

Angesichts der Grauzonen seiner Erscheinungen wird die Kontroverse um Populismus die Menschheit zumindest noch lange begleiten.

Einige typische Varianten von Populismus werden in den Unterabschnitten dieser Ausführungen näher erläutert.
  

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