Überbietungs-Wettbewerb |
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18.08.17
Theater findet statt ... und niemand geht hin Es ist der blanke Horror für Impresario und Schauspieler. Sogar die Putzkolonnen, die Bühne, Parkett usw. immer wieder säubern, sind interessiert, dass doch jemand hingeht. Putzen entfiele ... und die BA, die auch beschäftigt sein will, freute sich über “neue Kunden”. Solcher Horror grassiert genauso in der Politik-Branche: Es käme ein großer Weltuntergang, weil Extremisten ... nun ja, wer will schon, was wie olle Ladenhüter präsentiert wird? Theater-Leute, Politiker und Unternehmer aller Art wollen verkaufen. Andernfalls gibt es nichts zu beißen. Allen gemeinsam, der Anspruch brachentypisch wohligen Wollens bester Intention. Weitergehend ist Idee, dass die Verbraucher vom Wettbewerb profitieren. Dafür ist Publicity, Marketing, Werbung, usw. unverzichtbar. Gute Übung in der Demokratie: Der Wettbewerb Was dazu längst Konsens ist, muss kein weiteres Mal notiert werden. Die Bürger wählen die Politiker, die nach ihrem persönlichen Geschmack, d.h., das Produkt, den Staat, am “besten” weiterentwickeln und sie am “besten” repräsentieren. Im Fall des politischen Marktes gibt es Besonderheiten, die von anderen Produkte-Märkten singulär abweichen:
Es gibt im politischen Wettbewerb frei nach “to be or not to be” keine halben Entscheidungen, sondern nur das Entweder-Oder. Entsprechend scharf der Wettbewerb mit reichhaltigen Angeboten, statt dem Gemeinwohl dienend, an Millionen Einzelne individuell gerichtet und so gefühlt realiter empfangen. Das dadurch unvermeidbar inflationierte Volumen der Angebote wird zunehmend widersprüchlich und die nur wertfrei zu denkende Institution des Staates, gerät in Verruf. Im Lauf der Zeit haben sich die Adressaten der politischen Werbung obendrein daran gewöhnt, vom Staat, genauer, von den maßgebenden Akteuren des Staatskomplexes die Beseitigung jeglichen Ärgers oder persönlich empfundener misslicher Umstände zu erwarten Die politischen Parteien, die Politiker haben immer mehr Schwierigkeit sich diesem inflationären Angebote-Wettbewerb zu entziehen. Die individuell oder für Gruppen zugeschnittenen Angebote erfordern über alles ein zunehmendes Angebots-Volumen. Nach dem Prinzip des kleinsten gemeinsamen Nenners unter Politikern wirkt so der Treibsatz für zunehmende Opulenz des immer teureren Staatskomplexes, der dann aber erst recht die Ansprüche trotz wachsender Masse aus der zusätzlich zu schöpfen wäre nicht erfüllt, nie erfüllen kann: Reichtum der Staatskasse und entsprechende individuelle Armut wecken neue Ansprüche. Seit ein paar Jahrzehnten breitete sich zunächst Desinteresse, später Politikverdrossenheit und heute vielfach Aversion gegen “die Politik” aus. Staatskomplex und besonders deren Geschäftsführer, die Politiker, sind in Mißkredit geraten und Extremisten haben wider die Intention fühlbar Zulauf. Statt beherzt die Überwindung der Kollektiven Verantwortungslosigkeit zu versuchen, wird Achseln hebend in der Fachwelt vom Überbietungswettbewerb gesprochen. Ein gedankenloser Euphemismus und gedankenloser Versuch, die schädliche Wirkung des Überbietungswettbewerbs zum Kavaliersdelikt herabzustufen. Auf der Strecke bleibt die gefühlte und reale Qualität der Demokratie. Prinzipiell lässt sich die Problemlage bei obwaltenden Liberalismus evolutiv entschärfen. Auf Basis der intentionalen politischen Korrektheit widersetzen sich die Bannerträger sowohl von Sozialismus wie Konservativismus, insofern verbündet, durch Denunziation dem Ausweg. Trotz der aus dem “22. September” richtig
gezogenen Konsequenzen erfordert der zwingende geistige Nahkampf allerdings umfassend hohe Kompetenz. |
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