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... nur für Theoretiker?

Unter Theorie werden hier plausible Überlegungen einschließlich solcher mit schmaler empirischer Basis geführt. “Eimer Kaltwasser” gleich zu Beginn: Theorie bleibt stets siamesisch mit <Adjektiv> Vermutung.

Es gibt so wie so keine bestätigt wahre bzw. zutreffende Theorie der Gesellschaft, keine entsprechende politische Theorie, keine entsprechende Theorie der Wirtschaft oder manch sonstiger Wissenschaft der Geister. Es gibt allerdings Befunde, die empirisch gewonnen wurden. Ihre Verallgemeinerung zur allgemein und absolut gültigen Theorie widerspricht jedoch dem kritischen Rationalismus.

Überlegungen, Spekulationen ohne empirischen Beleg, d.h., “auf Basis” unbekannter Befunde werden gerne als Theorie bezeichnet. Aber die Bezeichnung Theorie ist in dem Zusammenhang irreführend; denn auf / durch unbekannte Befunde kann Theorie nicht gegründet / nicht bestätigt werden.

Politik, vielfach nach Gefühl ausgeführt und wahrgenommen, auf der Basis von rationalen Prinzipien ist wünschenswert. Klarheit, nicht Dogmatismus, sind Voraussetzung für nachvollziehbares, idealerweise transparentes, damit allgemein praktisch, nützliches politisches Handeln. Es geht hierbei darum, politische Werte durch politische Prozesse widerspruchsfrei, bzw. ausgewogen widersprüchlich zu verwirklichen. Politische Prinzipien sind auch keine Theorie, sondern meist Vereinbarungen unter Personen, die etwa in politischen Parteien bestimmte Sach-Ziele verfolgen.

Angesichts des Ringens um Ziele ist die Welt so schwierig zu verstehen wie eh und je. Und das wird sich nie ändern. Beispielsweise kann effektive Führung, besonders ex ante, nicht durchschaubar sein. Legitimität jeglichen Führens ist daher unverzichtbar. Deswegen muss Politik nachvollziehbar, verständlich sein. Das philosophische Sodom und Gomorrha dieser Zeit sollte überwunden werden.

Es ist wie im Leben der Menschen: Verfahrensfragen - wie ist vorzugehen? - sind wichtig. In der gedanklichen Sphäre ist zu fragen: Wie können beste Erkenntnisse gewonen werden? Was hat es mit dem Lernen für eine Bewandtnis? Besteht Gesellschaft aus gelernten Menschen?

Es orientiert eine Wertepolitik, die angesichts einer kleinen Theorie über Gesellschaft nichts anderes sein kann als ein politisches Programm. Selbstredend, dass für Heilslehren und Ideologien kein Raum gewährt werden sollte. Theorie, der schillernde Begriff, sei trotz allem bzw. gerade deswegen unbefangen verwendet. In diesem Kapitel Theorie werden Einsichten, Erkenntnisse, Verallgemeinerungen, Abstraktionen zusammengefasst, die zunächst nichts mit Politik zu tun haben, aber als Prämissen in die anderen Ausführungen dieser Liberalen Notizen eingehen. Gleichwohl: Theorie bleibt grau, schon mal nützlich, denn angesichts der Unbestimmtheit und wie vorstehend notiert stets Vermutung.

Demut ist die Mutter fester Überzeugungen.

Lernen ja. Nur, wurde realiter gelernt? Welche ist eine typische Praxis dieser Zeit?
 

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