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Gesellschaft

übergeordnete Ausführungen zu Gesellschaft

Liberale Notizen

Theorie

Mensch

 

 

 

 

 

weitrgehende
Ausführung zu
Mensch

Evolution

Milieu

Mensch lernt

psych. Plastizität

Sozialisation

Enthemmung

Rationalität-Psyche

Def. Gesellschaft

 

 

 

 

weitergehende
Ausführungen zu
Gesellschaft

Sozialismus?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

28.12.20 / 18.03.20 / 27.01.20 / 24.11.19 / 16.12.18 / 19.02.18 / 18.08.17 / 22.01.17 / ... / 18.01.03

 

Gesellschaft, Absicht einer Definition

Alle Menschen? Einige Menschen? Ein Mensch? Letzteres nicht. Wie viele Menschen wird offen bleiben.

Nach GABLER WIRTSCHAFTSLEXIKON, 14. Auflage, Wiesbaden 1997, hochtrabend: “Gesellschaft ist ein soziales Gebilde ... “ Wissen wir es jetzt? Sozialisten vielleicht; Liberale noch lange nicht.

Zusammenfassung

        Lebt eine Gruppe von Individuen in sozialer Sichtweite, gar zusammen, besteht ein Kollektiv.

        Gemeinsames Wissen konstituiert eine (die) Gesellschaft, ein Phänomen der Informationswissenschaft (1)

Liberale starten mit der Sicht des Individuums. Jedes Individuum hat seit seiner Geburt gelernt, kann sich dem gar nicht entziehen. Mal lernt das Individuum mehr, mal lernt das Individuum weniger. Unbedingt unentwegt. Was, Komplexes, lernt, also weiß, u.a. das Individuum:

  1. Andere Individuen zu identifizieren (biologisch verdrahteter - geerbter - Instinkt).
  2. Sprechen, Lesen, Mathematik, Schreiben, Singen; jeweils gut oder schlecht (Kulturtechniken).
  3. die Sonne wärmt, der Schnee ist kalt, die Herdplatte kann sehr heiß werden, Wasser macht nass und ist gut gegen Durst, abends geht man schlafen, in Afrika gibt es gefährliche Tiere ... Einiges hat das Individuum nur gehört; einiges hat es erfahren, einmal oder oft; einiges ist präsent, anderes geht und kommt wieder, mal früher, mal später, deutlich oder weniger deutlich (Erfahrungen).
  4. Individuen “erinnern” früheres Geschehen, speichern Dokumente. Geschichte ist Erfahrungswissen.
  5. in Deutschland gibt es 82 Mio Menschen, Europa ist ein Kontinent, die Hauptstadt der EU ist Brüssel, vor 2017 Jahren wurde Jesus Christus geboren, der Mond kreist um die Erde. Einige meinen, in Deutschland gibt es nur 80 Millionen, andere dass nur 60 Millionen. Viele sagen es gibt keine Hauptstadt der EU. In erster Näherung gilt F=m*a. Lichtgeschwindigkeit könne nicht übertroffen werden. Kausalität im Mikrokosmos ist unbekannt. Viele “Geisteswissenschaftler” meinen, Gesellschaft ließe sich entwerfen (Fakten).
  6. Lügen ist verwerflich, Stehlen ist verboten. Wer gut lügt oder stiehlt, wird nicht immer erwischt. Wie gut muss man sein? Das hängt davon ab, wie schlau und/oder wachsam die Anderen sind; so ähnlich “ist das” mit der Gewinnchance im Wettbewerb. Wer Qualität liefert, verdient mehr ( Recht, Moral und Ethik).
  7. Die meisten kennen ihre Eltern. Die Eltern lehren übrigens was gut und was böse ist, welche Tischmanieren gelten, was Höflichkeit ist. Viele Eltern mögen klassische Musik und genau deswegen lernen die Jungen Musik und Vita von Popstars. Antilernen? Seltsam? (Werte ).
  8. In der Schule gibt es oft einen Kinderchor; im Chor wird gemeinsam und vielstimmig gesungen. In der Schule oder im Sportverein wird Fußball, Völkerball, Theater gespielt. Die beste Mannschaft wird gelobt (Soziale Kompetenz).
  9. Kann die Frau den Herrn, der Mann das Weib “erobern”? Das hängt davon ab, ob er bzw. sie will. Die Sache wird unter Wettbewerbsbedingungen recht kompliziert. Es stellt sich oft die Frage, ob angesichts konkreter Wettbewerbslage, also im Einzelfall, die Mühe lohnt ( Individuum in der Gesellschaft).
  10. Wer öfters “erobert”, weiß, wie es geht. Und der Arzt weiß, wie zu operieren ist; der Ingenieur, wie die Anlage zu fahren ist; der korrupte Politiker, wie man reicher wird, fast alle wissen, wie man Auto fährt. Bereits nach “2.” ist gewusst, wie man liest, spricht, rechnet, schreibt (Prozeduren, Verfahrenswissen).

Über die Frage ob etwa “Lesen” unter Kulturtechnik oder Verfahrenswissen zu klassifizieren ist, kann, muss aber nicht gestritten werden. Eben so wenig, ob “gefährliche afrikanische Tiere” Erfahrungs- oder Faktenwissen ist. Die zehn o.a. Wissensklassen überschneiden sich,  gehen ineinander über. Jedenfalls lernen Individuen lebenslang; übrigens ohne, dass
“die Politik” solche Notwendigkeit verkündet. Es gibt im Februar 2018 laut Google ca.
175.000.000 Datenträger zum Wort “Sprache” oder 13.200.000 Datenträger zum Wort “Erkenntnis”, je eine große Fülle an Information.

Es wird klar, dass dem Individuum - weiter gehend als (angeblich) Sokrates meinte - jeweils aktuell sein so umfangreiches Wissens-Inventar nicht bewusst sein kann, das Individuum also erst recht wenig Kenntnis über das Wissen Anderer erlangen kann. Auch im Kollektiv müssen sich alle Individuen damit begnügen, nur partielle Kenntnis über das Wissen des je anderen Einzelnen zu erlangen. Das gilt sogar für Individuen, die in der arbeitsteiligen Gesellschaft funktionsgemäß über das Wissen Anderer Kenntnis zu erlangen haben (2).

Schließlich sind Instinkte, “verdrahtetes Wissen”, das Verhalten beeinflussend, beim Individuum gespeichert. Denkbar, dass gelerntes Wissen Instinkte verstärkt od. abschwächt.

Fazit:

Individuen mit komplexem, meist zunehmendem, qualitativ und quantitativ unterschiedlichem Wissen ausgestattet, treten gesteuert durch ihr Wissen in Beziehung, erlangen deswegen interindividuell (weiteres) gemeinsames Wissen. Jede Gesellschaft wird (prinzipiell !) durch Information konfiguriert, bestimmt und definiert.

Das gesellschaftliche Informations-Netz

“In-Beziehung-Treten” sind Prozesse individuellen Verhaltens. Sie beruhen neben den Instinkten auf gelerntem Wissen der Beziehungspartner. Anderes Wissen bewirkt anderes Verhalten. Umgekehrt formuliert, ist Verhalten Konsequenz / Ausdruck von bestimmtem Wissen.

Biologisch gleiche Konfiguration der Individuen (Gattung) gar der Weltgesellschaft (zunächst unkritisch, gleichwohl folgerichtig) unterstellt, rücken Wissen und Unwissen in das Zentrum der Soziologie, eine Wissenschaft, deren Sujet angesichts des weitgehend interindividuell identischen biologischen Substrates nur informationstechnisch definiert werden kann. Das Gewicht des interindividuell unterschiedlich intensiven, unterschiedlich umfänglichen und auf den Zeitpunkt bezogenen Wissen muss - anders als die biologisch-organischen Hülle des Individuums - überwältigend, gar nahe 100% bei der (Konfiguration der soziologisch orientierten) Definition des Begriffes “Gesellschaft” wiegen.

Die Weiterungen dieser Aussagen sprengt den Rahmen der LN.

Es seien die Individuen, Im, einer Gesamtheit von n Individuen, die zum Zeitpunkt, z, jeweils über das Wissen Wmz verfügen. Das Gesamt-Wissen, Gz, der n Individuen, Im, und das eine Gesellschaft konstituierende Wissen, KGz , lassen sich - vereinfacht - wie folgt ausdrücken:

Gz = (ImWmz)

KGz = ∩ (ImWmz)

mit offenkundig

KGz << Gz

Wissen die Individuen nichts von bzw. übereinander, d.h., KG = , besteht eine Gesellschaft unter ihnen nicht. Präzisere Aussagen siehe (5) Exkurs.

Die Individuen handeln (untereinander) mit der Folge, dass Beziehungen in Form von gemeinsames Wissen entstehen. Eine Gesellschaft besteht, wenn die interindividuelle Schnittmenge an Wissen eine Schwelle, S, überschreitet.

< S < KGz << Gz

Zum gemeinsamen Wissen, d.h., der inter-individuellen, jede Gesellschaft erst konstituierende Wissens-Schnittmenge gehören aus den o.a. 10 Wissens-Klassen diese Kategorien (Mengen):

  • Wissen über bestehende Beziehungen, über sozialen Rang oder Rolle einer kleineren oder größeren Anzahl (anderer) Individuen
  • Wissen über die statistisch verteilten Merkmale der biologisch-organischen Hülle über die Gesamtheit n der Individuen.
  • Dokumentiertes Wissen, sobald als Tatbestand in das Bewusstsein von Individuen (durch lernen) übernommen.

Geringes KG etwa im gemeinsamen Staat der betrachteten Menge von Individuen erzeugt Probleme, wobei der Fall KG < S als verfallene Gesellschaft zu kennzeichnen ist. Offen bleibt hier, ob S für die Bildung (3) “Gesellschaft” od. für die Bildung (3) “Staat” anspruchsvoller ist. Die Rolle des Herrschenden und die Bedeutung von Herrschaftswissen lassen sich vor dem Hintergrund dieser Überlegungen besser erklären. Erneut: Präzisere Aussagen siehe (5) Exkurs.

Die vorstehenden Beziehungen sind (bisher) in dem Sinne nicht operational, als daraus Maßnahmen nicht abzuleiten sind. Wenn beim Einsatz des Wortes Gesellschaft oder bei Überlegungen zu sozialen, politischen, usw. Prozessen diese Formalismen präsent sind, ergeben sich aufschlussreiche weitergehende Einsichten. Vor allem die irreführende grammatikalische Personalisierung, regelmäßig folgenschwerer Kategorienfehler, (u.a.) der Worte Gesellschaft, Staat, Kapital, Sozialismnus wird als absurdes Verhalten der Kommunikation besser bewusst. Ob sich die Gemeinschaft der Soziologen an das entscheidende Sujet, nämlich die, der jede Gesellschaft konstituierende Wissens-Schwelle heranwagt? Bisher sind die Wissensträger der Soziologie-Disziplin in Meta-Aussagen hängen geblieben und begehen häufig den Fehler, empirisch gewonnenes Wissen “wie selbstverständlich” - ohne das Prinzip der sozialwissenschaftlichen Unschärfe gebührend zu beachten (4) - unzulässig zu verallgemeinern.

 

Erweiternde Zusammenfassung und Definition:

  1. Gelerntes, gemeinsames Wissen konstituiert die / eine / jede Gesellschaft.
  2. Erst die ausreichende Schnittmenge (“Schwelle”) interindividuellen Wissens vermeidet gesellschaftliche Spaltung (5).
  3. Hat eine bestimmte Menge “n” der Individuen weniger als die ausreichende Schnittmenge (“Schwelle”) - etwa gar keines - interindividuell gemeinsames Wissen, gehören sie nicht zur gleichen Gesellschaft
  4. Lernen oder vergessen die Individuen, “ändert sich” ihr Verhalten und damit die entsprechende Gesellschaft entsprechend.

Werden etwa im Rahmen der politischen Aktivität daraus vernünftige Konzequenzen gezogen? Was ist hierzu als “Gestaltung von oben” überhaupt machbar?

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(1) In umfassender Reichweite dieser Wissenschaft., also um Vieles weitergehend als EDV.
(2) Prüfungskommissionen, Psychiater, Richter und Anwälte (über Straftäter) oder Umfrage- Institute und Politiker (über Wähler).
(3) Bildung laut F. von Hayek
(4) Es gibt sicher viele Personen, die die sowi Unschärfe - mangels Kenntnis - unbeabsichtigt missachten. Einen ähnlichen Fall schildern Sexl, Roman und Schmidt, Herbert K: Raum - Zeit - Relativität, 3. Auflage, Braunschweig, Wiesbaden, 1991,
Seite 11: “Wäre das Michelson-Morley Experiment (zur Bestimmung der Lichtgeschwindigkeit bezogen auf den Äther) einige Jahrhunderte früher (als 1881) ausgeführt worden, so hätte es eine triumphale Bestätigung der Ansichten des Aristoteles bedeutet, wonach die Erde im Mittelpunkt des Weltalls ruht. Inzwischen zweifelte niemand mehr an der Bewegung der Erde um die Sonne und zumindest diese Bewegung hätte das Experiment aufweisen müssen”. Es lässt sich farbenfroh ausmalen, wie anders die Geistesgeschichte in dem Fall verlaufen wäre. Fazit: Schöner Beleg - kein Beweis - dafür, dass Gesellschaft informationstechnisch definiert ist, dadurch das Verhalten der Individuen bestimmt wird.

(5) Exkurs:

seien g i,j > das gemeinsame Wissen, die ”interpersonellen (informatorischen) Wissens- Brücken, iiWB”, der Individuen i und j.

Eine Gesellschaft in der

g
≥ S  {i, j} i, j = 1,n

erfüllt ist, sei als ideal vernetzte, möglicherweise (mathematisch) überbestimmte Gesellschaft bezeichnet. Ohne den Anspruch der Präzision lässt sich aussagen, dass eine Gesellschaft mit wenigen

< g i,j << S

stabiler ist als eine Gesellschaft mit vielen solcher Fälle. Gibt es nicht für jedes Ii eine tragfähige iiWB zu mindestens einem (anderen) Ij , ist dieser Umstand ein untrüglicher Hinweis auf eine ggf. zerfallende bzw. bereits (früher) zerfallene Gesellschaft. Denkbar ist eine (gerade noch ausreichend) stabile, vertikalistische (totalitäre) Gesellschaft, in der ausgenommen das singulär ranghöchste Individuum alle anderen  Ii ausschließlich mit einem ranghöherem Ij verbunden sind. Trägt eines der (wenigen) gi,j nicht, gilt die Gesellschaft als zerfallen, weil, hier entsprechend der Prämisse, Ersatz nicht vorhanden ist.

Bezug zu politischer Praxis

Aus Erfahrung ist bekannt, dass die liberale Gesellschaft stabiler als die sozialistische ist. Die Vorfälle in Hamburg (G20, Juli 2017), am Hambacher Forst (2018/19) und zuletzt in Leipzig (Ende 2019 und Anfang 2020) sprechen für sich: Weil sich das Wissen von Menschen nicht auf die schnelle tilgen lässt, entwickeln besonders extremistische Sozialisten den erlebten Impetus zur gewaltsamen Disruption liberal-demokratischer Gesellschaften.

 

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