11.08.19
Nachfrage führt zu Angebot(en)
Den eigenen Status durch Recht sichern zu wollen, ist eine
universale Sozialkonstante. Da sich die Menschen untereinander nicht gleichen, gibt es unterschiedliche Sichtweisen und folglich unterschiedliche Interessen. Die Nachfrage nach Vielfalt von Paragraphen steigt.
Das ruft die Politik-Anbieter auf den Markt, so dass per
Wettbewerb ein umfangreiches Sortiment verfügbar wird. Angesichts der vielen Sonderwünsche kommt es zu Engpässen zur Stunde der Lieferung. Von Ökonomisierung aller Lebensbereiche ist zunächst nicht die Rede. Aber das Finanz-Problem folgt
sozusagen auf dem Fuße. Weitere Angebote, nämlich jene an Minderheiten, haben es schwer am Markt.
Was längst gilt, sprach in Argentinien anlässlich seiner
Amtseinführung 2015 Mauricio Macri aus: Zur politischen Praxis gehört “die Kunst des Kompromisses”. Emsig wie im Bienenstock wuselt es im Staatskomplex. Nach Schwerstarbeit - hoffentlich doch im Dienst der Zivilgesellschaft - kommt es zum Kompromiss: Die Mehrung der Anzahl Paragraphen.
Papier und Speichermedien sind geduldig, können frei nach JW v.
Goethe alles “stets vertragen”. Wer zu spät kommt, muss bis zum nächsten Mal warten, wenn bei aktualisierter Nachfrage neu sortiert wird. Paragraphen-Produktion gleicht dem Lauf im Hamsterrad.
Dass Rechte Inflation zu Rechte-Entwertung
führt, steht auf einem anderen, späteren Blatt.
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