Konstruktivismus |
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30.12.17
Illusion als menschlicher Antrieb sollte bewusst sein Definition von “Konstruktivismus” Realität und Wahrnehmung sind intrapersonell Synonyme, interpersonell zwar nicht disjunkt, aber in Abhängigkeit so vieler individueller Wahrnehmungen jedoch unterschiedlich. Insofern sei Realität jeweils “konstruiert”, gar erfunden. Jedes Individuum konstruiere seine (eigene) Wirklichkeit. Wahrheit sei also nicht absolut; eine Aussage, die auch ohne Einführung des Begriffs “Konstruktivismus” plausibel erscheint. Determinismus, “ick hör’ Dir trapsen” ... Konstruktivismus wird im Zuge der von Technik und entsprechendem Denken geprägten Moderne verbreitet beansprucht. Die Menschheit kennt sich auf ihrer Insel im Midi-Kosmos aus; die Größe ihrer Kenntnis-Insel wird wohl gewaltig überschätzt. Folglich sind Übertreibungen der Möglichkeiten erfolgreich zu konstruieren besonders im Rahmen des Sozialiversums Gang und Gäbe. Was FA von Hayek zu Konstruktivismus gedacht hat, lässt sich in wenigen Sätzen nachvollziehbar wiedergeben. Zunächst als Beispiel “Konstruktivismus im Rahmen von Lernen und der medialen Kommunikation Beispiel aus der Pädagogik, der Lehre des Lernens Es gibt die gut und verallgemeinert belegte Erfahrung, dass gezielt / intentional mediatisierte Personen ihre Meinung und Sicht der sozialen Umwelt im Sinne des Mediators ändern. Eine hochgradig mechanisierte, mechanisierbare, eindeutige Beziehung zwischen dem Input durch den Sender und den vom Empfänger geleisteten Output kann als Prämisse diese Rolle jedoch nur als abstrakte Form ohne realen Inhalt spielen: y = f (x) Der Input “x” ist dem zu Folge durch eine “bestimmte” Relation mit dem “Output” verbunden. Das Individuum lernt immer. Das Lernen des Einzelnen kann prinzipiell nicht vermieden bzw. ausgesetzt werden: Der Mensch lernt also “so wie so”. Dies wird durch den Ouput “y” als Funktion von “x” wahrnehmbar. Da logisch ist zutreffend die Aussage, dass der Empfänger den Input als Rohmaterial für die weitere Nutzung verarbeitet und speichert. Ob Lernen nicht nur passives Speichern sondern weitergehend auch aktives Konstruieren (1) sei, erscheint als gewagte Aussage. Zu wenig ist über die Funktion des menschlichen Gehirns bekannt; zu sehr beeinflussen Vorwissen, Bewusst-Sein, Einstellungen, Präferenzen und Lernsituation den konkreten Lernerfolg (2). Es gibt viel empirisches Wissen zu abstraktem und konkretem Lernerfolg. Die Werte von Parametern zu Lernerfolg streuen (3) , weshalb Verallgemeinerungen nicht darstellbar sind. Zu beachten im Einzelnen:
In beiden zitierten Texten wird vielfach das Poppersche Falsifikationsprinzip nicht beachtet. Die Worte “konstruiert” und “bestimmte” werden ambivalent eingesetzt. Die Wissenschaftlichkeit wird aus beiden Gründen deswegen streitig gestellt. Diese Kritik impliziert in keiner Weise die Auffassung, “partizipative und handlungsorientierte Ausdeutung des Lernens” (5) oder andere neue Sichtweisen abzulehnen. Der Auffassung, dass Wissen nur ausnahmsweise, etwa im Fall einfacher Lerninhalte, von einen auf den anderen Menschen 1:1 übertragen werden kann, ist zuzustimmen. Hayeks Kritik am Konstruktivismus (Kleive) Hayek kritisiert Meinung und Verhalten, sinngemäß „daß der Mensch die Einrichtungen der Gesellschaft und der Kultur selbst gemacht habe und er sie daher auch nach seinem Belieben
ändern könne. Diese Auffassung sei grundsätzlich abzulehnen." Gegen die konstruktivistische Illusion spricht schließlich dezidiert das Prinzip der sozialwissenschaftlichen Unschärfe und deckt sich daher mit der Auffassung von Hayek, der zufolge viele gesellschaftliche Institutionen, Konstrukte, sog. Bildungen, zwar von Menschen vollzogen aber nicht ex ante entworfen werden - weil das nicht machbar ist. -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- |
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