Berufsausbildung |
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03.09.20
Junge Leute wurden flügge Bisweilen werden schwierige Entscheidungen getroffen; oft genug begleitet von Vorurteilen oder dem Rat oder Drang der Eltern. Besonders Vorurteile machen die Berufswahl zur Qual. Aber die Berufswahl ist die erste, die die Jungen selber zu treffen haben. Das ist hier anders als in “sozialistischen” Gesellschaften, die ihren Bedarf längst kennen, weil die Personen mit dem richtigen Bewusstsein von ihrer Weisheit frönen. Wie viele Fehlentscheidungen, solche die Verdruss und Enttäuschung bringen, getroffen werden, bleibt unbekannt. Die Wahlmöglichkeiten sind so verwirrend vielfältig wie das Leben selber. Es ist der Tribut an die Arbeitsteilung. In manchen Berufen ist die spezifische Begabung wichtig: Musiker, Künstler, Politiker (sind Künstler der besonderen Art). In der großen Mehrzahl aber gar nicht. Während der tertiären Ausbildung muss in der Regel noch fleißiger gelernt werden als an der Schule. Es zeigt sich, dass der Umstand nach der Schule noch zu lernen, das Wichtige in der tertiären Ausbildung ist. Dann erst kommt Reife. Zwar sollen die berufs-spezifischen Fertigkeiten gelernt werden, aber oft genug hat die tertiäre Ausbildung wenig mit der späteren Erwerbs-Tätigkeit zu tun. Auf den Nachweis von Kompetenz durch Bestehen der Abschlussprüfung kommt es allerdings sehr wohl an. Manche ziehen zu Hause aus. Andere eben nicht. Das Merkmal ist verteilt. Generell gilt, dass die Bindung an die Eltern während der tertiären Ausbildung sich zu lösen beginnt. Chancengleichheit Aus vielen Gründen rückt die Frage der Chancengleichheit in der Etappe der tertiären Ausbildung noch stärker in den Fokus. Denn tertiäre Ausbildung - zumal akademische - ist teuer. Niemand, der Fähigkeit unter Beweis stellen kann, soll aus Mangel an finanziellen Mitteln tertiäre Ausbildung nicht antreten können. Neben staatlicher Unterstützung gibt es eine Vielzahl privat finanzierter Hilfen. Auch ist in bestimmten Fällen vorteilhaft solche Mittel durch Erwerbstätigkeit aufzustocken; etwa ein Studium dauert dann länger, aber der Gewinn an praktischer Erfahrung ist oft “unbezahlbar”. Die Ausbildung an staatlichen Einrichtungen bleibt im Wesentlichen unentgeltlich. Nicht so im Fall von privaten, für die ebenfalls Stipendien - begrenzt - angeboten werden. Leistung Die Ausbildungskapazität im tertiären Sektor ist aus Gründen der hohen Kosten häufig auch auf Grund des absehbaren Bedarfs begrenzt. Wer aus welchen Gründen auch immer die erforderliche Leistung nicht erbringt erhält daher begrenzt die Möglichkeit zur Wiederholung von Ausbildungsabschnitten, muss aber nach einer bestimmten Anzahl von Versuchen die gewählte Ausbildung abbrechen. Lehrberuf oder Akademiker? Vielfach wird die akademische Ausbildung wegen der Chance “mehr zu verdienen” vorgezogen. Es gibt aber eine Vielzahl von Lehrberufen, die höheres Einkommen in der Berufsphase ermöglichen. Letztlich kommt es auf Tüchtigkeit und spezifischer Begabung an. Als Folge von gesellschaftlichem Wandel, werden akademische Berufe immer wieder brotlose Kunst, derweil auch im Fall von Lehrberufen Phasen des Booms immer wieder auftreten. Während Chancengleichheit in jungen Jahren essenziell zum Aufstiegs-Versprechen gehört, wäre töricht, Gleichheit am Ende zu verlangen. Zu sehr unterscheiden sich die Menschen von einander. Zum Glück. Glück kann daher kaum geplant werden.
Langweiliger kann ein Leben gar nicht sein. Viele Menschen haben die Erfahrung gemacht, dass Geld an sich nicht zufriedener, glücklicher macht, solange jeder Chancen hat. Sie selber zu nutzen oder auch zu verwerfen ist human. |
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