Repräsentative Demokratie |
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26.10.20 / 02.04.18
Chefs sind gut beraten zu delegieren Wortgetreu ist “Herrschaft des Souveräns” gemäß Ideal der Demokratie so wie so nicht machbar. Die Demokratie in Deutschland ist folgerichtig eine repräsentative Demokratie. Der Souverän delegiert an Politiker von Beruf. So wie jeder Einzelne das “Recht auf Freiheit” hat, steht jedem Politiker Freiheit in der Ausübung seines Berufes zu. Konsequent mit diesem Prinzip ist in Art 38,1 GG die Gewissensfreiheit der Abgeordneten festgeschrieben. Ob sich der einzelne Politiker der Meinung (s)einer Partei “unterwirft”, ist ihm frei gestellt. Es zu tun oder zu unterlassen, ist gleichermaßen legal wie legitim. Sein Problem. So wie der Patient sich dem Arzt unterwirft, so unterwirft sich der Bürger dem Politiker, der seinen Beruf in eigener Verantwortung - mit hoffentlich vielen Chancen und hoffentlich wenig Risiken - ausübt. Ebenso wenig wie die “Herrschaft des Souveräns” ist die insofern weniger anspruchsvolle “direkte Demokratie” weder machbar noch sinnvoll. In politischen Kreisen gibt es zwar immer wieder Ansätze oder gar Versuche, sich von der Verantwortung mit der Ausrede menschenfreundlicher “direkter Demokratie” zu drücken (1). Herrscher à la carte? Nein, danke. To be Herrscher or not to be Herrscher. Das Verhältnis zwischen Souverän und Politiker ist daher distanziert. Genau so wie in jeder anderen Lebenspraxis ist Rückdelegation des Mitarbeiters an seinen Chef, doch bitteschön für ihn, den Mitarbeiter zu entscheiden, unzulässig. Die Klage “sie machen, was sie wollen” . Die Feststellung “was sie wollen” trifft ins Schwarze. Was die Politiker nicht wollen, machen sie (doch) nicht; jeder Mensch handelt so. Die Klage ist sowohl unberechtigt wie berechtigt.
Der Bürger sollte sich bewusst sein, dass Politiker genauso fehlbar sind wie jeder selbst. Herrschaft ist in der arbeitsteiligen Gesellschaft ohnehin nicht zu vermeiden. Allerdings hapert die kritische Überwachung der Politiker, im übertragenen Sinn Mitarbeiter (Angestellte) des Souverän. Die Klage über die Politiker ist also letztlich Klage über sich selbst, den Souverän. Es wirkt daneben, wenn die Katze versucht, sich in den Schwanz zu beißen. Energieverlust trägt zur Schädigung der Umwelt bei. Sollen deswegen alle Katzen “erschossen” werden? Selbstverständlich nicht. Letzten Endes sind die Klagen über die Politiker, die tatsächlich “tun, was sie wollen” - die Rechtsordnung manchmal stark strapazierend - unberechtigt. Nicht einmal Religionsgemeinschaften helfen. Viele ihrer Funktionsträger tummeln sich ganz gerne im politischen Geschäft. -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- |
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