Kritik des Nationalismus |
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30.12.21 / 02.01.18
Geographisch und kulturell bedingte Engstirnigkeit Als in der dünnbesiedelten Welt archaischen Gesellschaften kulturelle Segregation begann, hatten die Menschen wenig Möglichkeiten jeweils andere Kulturkreise wahrzunehmen. Es gab wenig Gelegenheit zu Auseinandersetzungen etwa aus Nahrungskonkurrenz, anderer Interessenkonflikte oder mangelnder Fähigkeit zur Verständigung. So wie in der Tierwelt begünstigen Klima, Bodenbeschaffenheit, d.h., Geographie aktuelles Leben und intergenerationelles Entwicklungspotenzial die örtlichen Populationen unterschiedlich vorteilhaft. Neben physiognomischen Unterschieden hatte dies vor allem zivilisatorische und kulturelle Differenzierung - eben Segregation - der Menschheit zur Folge. Als Geschichte notiert werden konnte, waren derartige Prozesse weit fortgeschritten, sind seit dem nicht zum Stillstand gekommen. So weit Spekulation im Gewand von Binsenweisheiten. Was folgt gesellschaftspolitisch, sozial aus dem evident differenzierten, segregierten zivilisatorisch-kulturellen Status der Welt? Die Antwort kann nur lauten: Zwar ist Gleichheit zwischen zwei oder mehr Menschen nicht herzustellen, aber zielführend im Sinne von Zusammenleben handelt, wer weder auf nationaler noch transnationaler Ebene Recht befürwortet, fordert oder sich daran beteiligt solches einzuführen, das Diskriminierung zwischen Menschen unterschiedlichen Entwicklungsstatus statuiert (1). Die Einzelnen sollen sich gegenseitig behandeln, als seien sie gleich. So wird “das Recht des Stärkeren” gebrochen. Die zielführende Entwicklung steht nicht am Anfang. Der stärkste Ausdruck besteht in der Gleichheit des Wahlrechtes für Personen jeden Alters, jeden Geschlechts, jeder Herkunft - solange sie im selben Staat leben. Das Ideal der (gleichen) Menschenrechte (für jedermann) oder das Ideal der Gleichheit vor dem Gesetz sind im selben Geist entstanden, obwohl aufgrund unvermeidlicher Herrschaft der Einen über die Anderen die Umsetzung in der Praxis - auch in den theoretisch egalitären sozialistischer Regime - nur näherungsweise gegeben ist. Gleichwohl befindet sich das Ziel der “Gleichheit vor dem Gesetz” in den nationalen Gesellschaftsverträgen vieler Länder so wie den transnationalen Vertragswerken auf dem Weg zu einer befriedigenden praktischen Umsetzung (2). Es gibt folglich keinen Grund jeglichem Extremismus die Bresche zum Rückfall in die archaische Segregation der Menschheit zu schlagen. Im Durchschnitt sind die Individuen menschlicher Gesellschaften mit ausreichend Intelligenz ausgestattet, um (gewaltsame) Auseinandersetzungen um Ressourcen oder Nahrung zu vermeiden und durch kooperatives Verhalten zu ersetzen. Prozesspolitik zur Überwindung von Nationalismus Wie beiläufig in Liberale als Kritiker erwähnt, führt Nationalismus zu verengter sozialer
Bs.As., 01-08.03.23 Zur Überwindung von nationalistischem Fühlen und Denken Extremismus, neben sozialistischem u. nationalistischem, im Denken von Millionen verfestigt, muss als Kainsmerkmal der Gesellschaft in Deutschland bezeichnet werden. Nationalismus signifikant zu reduzieren avanciert neben der Unterstützung der Ukraine, die Bildung wesentlich zu verbessern, der Notwendigkeit die Biosphäre zu pflegen zum Kernprojekt dieser Jahre. Um es klar zu stellen: Die (wichtigsten) Missstände, etwa der politische Extremismus in Deutschland, fällt auf alle / jeden zurück. Ebenfalls klar zu stellen ist, dass Nationalismus - ein wichtiges, vielfach bestimmendes Gefühl Vieler - in einer Unzahl von Schattierungen, Grauzonen, Intensität (schwach bis radikal) (politisch) kanalisiert wirksam wird, hierbei diskriminierend Unfrieden sogar Totalitarismus stiften kann und bisweilen realiter stiftet. Nationalismus per Gegengefühl, etwa Abscheu, Empörung bekämpfen geht fehl, bewirkt eher das Gegenteil. Unvergessen das “Deutschland halts Maul” in der Wendezeit von 1989-91. Es soll die Zerstörung, die Ausmerzung des bestimmten Gefühl des je Anderen unterbleiben. Gestartet wird mit der befriedenden Einsicht, dass kein Mensch gar kein nationales Gefühl in sich trägt. Da sich durch den Abbau von Nationalismus das Gefühle-Inventar, also das Bewusstsein ändert, außerdem politische Prozesse etwa Herrschen tangiert werden, muss von Anfang an eingesehen werden, dass alsbald das Prinzip der sowi Unschärfe am Horizont erscheint, also jedem Suchenden unerbittlich die Schelle von Sinnhaftigkeit und Grenze der Erkenntnisfähigkeit anlegt. Allein die kurze Einführung wirft das Schlaglicht auf Dringlichkeit wie Entspanntheit mit der das Vorhaben angegangen werden kann, werden sollte. Denn Treibkraft für den archaisch angelegten Nationalismus beruht auf dem Wunsch kultureller Homogenität der Einzelnen zur Gruppe formierten im früher disjunkten geographischen, heute disjunkten sozialen Raum. Möglichst homogene Sozialisation vermittelt dem Einzelnen in fremder, gar feindlicher Umgebung Verlässlichkeit und damit das Gefühl von Sicherheit. Der Ansatz zur Überwindung von (überzogenem?) Nationalismus ist damit gesetzt. Angesichts der Tradition sicherlich schwierig und vor allem kulturell bedingt mit disparaten Vorgehensweisen. Da es Si-cher-heit nicht gibt, besteht Verlässlichkeit als Grauzone und Feindlichkeit zumindest Restgröße. Die Überwindung von Nationalismus bleibt damit Daueraufgabe. <Fortsetzung folgt>
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