23.04.19 / 08.04.19 / 01.10.18
Die Schwäche des Arguments erkennen
Schon Viele wollten mit einem selbst wahrgenommen schwachen
Argument über die Runden kommen. Das trifft Verkäufer generell und besonders Politiker, die dem Publikum “etwas verkaufen” wollten. Solche Argumente sind daran zu erkennen, dass dem durch logisch überflüssige Adjektive und
Adverbien vom Aussagenden Nachdruck verliehen wird.
Beispiele mit Adjektiven:
- der entsetzliche
Terror (besser: Massenmord).
- die Menschen verachtende
Ausbeutung.
- die soziale
Gerechtigkeit.
- das tiefe Mitgefühl.
Beispiele mit Adverbien:
- XYZ redete besessen
in der aufgepeitschten Stimmung
- Die Schergen folterten blindwütig
- Unverdrossen
regierten sie trotz Korruption an Haupt und Gliedern
- Unvorsichtig
führen wollen, konnte nur mit Totalschaden enden
Typische Arabesken zum päppeln schwacher Aussagen od. Textpassagen:
- Seit 2018 ist der Kurs der Bayer-Aktien stark gefallen, weil
behauptet wird, dass Glyphosat der übernommenen Fa. Monsanto krebserregend sei. Umweltbewegte Personen fahren eine entsprechende Kampagne. KStA, 06.04.. S.11, befasst sich mit dem Thema Bayer/Monsanto und notiert u.a.:
Ob der
Kauf von Monsanto ein Fehler war, könne man dem renommierten Wirtschaftswissenschaftler zufolge erst in einigen Jahren sicher
wissen.
Der Autor will offenkundig werten, begnügt sich also nicht mit “ ... könne man dem Wirtschaftswissenschaftler zufolge erst in einigen Jahren wissen.
- Mit dem Hofbericht über AKK in HB, 23.04.19, S.6, soll die
Kundschaft des HB für die Wahl der CDU/CSU gefügig getippt werden. AKK strotzt vor guten Eigenschaften, macht im Einvernehmen mit Dr. Merkel alles richtig.
Unter dem Titel Bereit für Tag X, fett gedruckt: AKK “bereitet sich
akribisch
darauf vor, die Regierungsarbeit von Kanzlerin Merkel zu übernehmen.” Angenommen AKK soll tatsächlich die Nachfolge von Dr. Merkel übernehmen. Dann ist klar, dass sie sich darauf vorbereitet, etwa durch Teilnahme an der morgendlichen Lage bei Dr. Merkel.
Warum soll die HB-Kundschaft erfahren, dass die Vorbereitung “akribisch” erfolgt? So geht eben Hofberichterstattung; in diesem Fall, belangloser Tratsch mit weniger als Andeutungen über die Inhalte politischer Richtung. Der Autor kommt geheimnisvoll (AKK hört viel, telefoniert ohne Unterlass quer durch die Republik, trifft Kritiker unter vier Augen, informiert sich über Themen, die ihr nicht zugetraut werden) und wichtigtuerisch (“in
ihrem Umfeld (??) heißt es ... “, “so loben viele
(??) in Partei u. Fraktion ... “, “sie schreibt mit ... tritt nicht als Bundeskanzlerin auf, sondern mit Demut vor dem Amt und dem nötigen Fleiß, berichtet ein
(??) Abgeordneter, der ... “
Was hat sich der Redakteur vor und während des Tippens gedacht? Was, die Redaktionsleitung, als sie beschloss, den Beitrag zu veröffentlichen? Zielführende Propaganda? Jedenfalls miserables Stück “Journalismus”.
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