Wir-Säue |
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03. 07.01 / 11. 06.01
W i r N e u e n . . .
Erläuterung vom 03.08.2019: Die CDU/CSU wirkte nach dem 27.09.1998 eher wie ein gerupftes Huhn. Zwar war die Nachfolge von Helmut Kohl mit der Wahl von Dr. Merkel zum PV am 16.02.2000 geklärt, aber der Phantomschmerz des Machtverlustes wirkte schwerwiegend. Im Vorfeld der BT-Wahl vom September 2002 berief Dr.Merkel für Anfang Juni 2001 einen kleinen Parteitag ein, an dem eine inhaltliche Neupositionierung beschlossen wurde. Darauf wird in dem Beitrag Bezug genommen. Des Weiteren wirkten Affären verschiedener Art toxisch auf politische Klima dieser Jahre.
Nach vielen Affären sieht die CDU/CSU
nicht gerade neu, sondern alt aus. Da wurden tatsächlich reihenweise die Vögel abgeschossen und nach einer Serie, die für die SPD vor vielen Jahren mit der
legendären Neuen Heimat begann, hat die CDU/CSU beim jetzigen Stand eindeutig die Führung übernommen; Schuhmacher würde sagen: CDU/CSU fährt in der “Pole- Position”, ihren obrigkeitsstaatlichen
“Bruder SPD”, ganz ehrgeizig hechelnd die entscheidenden Millimeter hinter sich lassend. Oder hat Fr. Fugmann-Heesig (SPD) nichts mit der Berliner Bankaffäre zu tun? So wird schon verständlich, warum
die CDU/CSU so frühlingshafte Wir- Gefühle entwickelt: Wir Filzokraten, wir schummeln alle, wir alle wollen den Obrigkeitsstaat, wir alle laufen, um das Thema Ausländer, wie die Katze um den
heißen Brei, wir alle verantworten das Rentendebakel, wir alle schielen auf Spießertum, wir alle wollen kohleinduziert die Maximierung der humanen Reproduktionsrate: Klar, wir alle leben in der gleichen Gesellschaft und wir alle
fahren also gemeinsam den Laden an die Wand. Dann fällt das nicht so auf. Die Geschichte wiederholt sich: Das langsamste Schiff des Geleitzuges - eine tolle, neu verkündete Wir-Gesellschaft. Es wird verständlich, warum die CDU/CSU am Neue Soziale Marktwirtschaft (14 mal), neue Schutzbedürfnisse, neue Ordnung, neue Zeit (2 mal), neue ökonomische Bedingungen, neue Ökonomie (4 mal), neue Qualität, neue Kontaktmöglichkeiten, neue Technologien, neues Deutschland, neue Kräfte, neue Lösungen, neue Kultur (der Selbständigkeit, 2 mal), neue Möglichkeiten, neue Säule, neue Form, neue Aufgaben, neue Freiräume, neue Mitte ... Wozu leben Menschen seit eh und je zusammen? Um sich gegenseitig auf den Wecker zu
gehen? Oder um sich gegenseitig zu helfen? Also, Zusammenfassung: Neuer Wein in alten Schläuchen - wie Sozialismus seit 136 Jahren. Einsame neue Pfeifen im alten Wald.
Sozialwald im Sozialstaat mit Sozialfilz als Vorbote von Turbo-Sozialismus? Gespenstisch. |
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