Mittelstand |
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19.08.18 Mittelstand als Kategorie von Marktwirtschaft Ohne klarstellenden Kontext ist der Begriff Mittelstand retrograd eine ideologische Kategorie. Liberale legen zu Mittelstand einen Schwerpunkt ihrer Arbeit: “Mittelstands-Förderung”. Daher muss hierzu Klarstellendes ausgeführt werden. Zum Begriff: Mittelstand sind die Eigentümer und ihre Familien kleiner Unternehmen (der gewerblichen Wirtschaft, oftmals als KMU bezeichnet) und/oder in solchen Unternehmen führend tätige Personen. Zum Mittelstand gehören Unternehmen der Agrarwirtschaft, der Industrie und ebenso des Dienstleistungsgewerbes wie die in “freien Berufen” erwerbswirtschaftlich tätigen Personen. Fokus ist nicht deren mentale oder politische Disposition, obwohl sich der Personenkreis als sozial-psychologische definierbare Gruppe auszeichnet. Mittelstands-Förderung Der Mittelstand ist Ausdruck von Vielfalt und wohl die wichtigste Begründung für die Sinnhaftigkeit der Markt-Wirtschaft. Mittelstand-Förderung besteht darin, seine Präsenz in Diskurs und Bewusstsein mit Vorrang zu bewirken. Sicher gibt es spezifische Anliegen des Mittelstandes an die Steuerpolitik, aber Mittelstandsförderung geht weit darüber hinaus, besteht also nicht etwa (gar nur) darin, Finanzmittel aus dem Steueraufkommen solchen Unternehmen zukommen zu lassen. Gegliederte Strukturen in der marktwirtschaftlichen Ordnung Fraglos gibt es (u.a. technische bedingte) Großprojekte, die auch Konsortien mittelständiger Unternehmen nicht erfolgreich durchführen können. Das Gleiche gilt für kapitalintensive Forschung und kapitalintensive Serienproduktion bestimmter Produkte (etwa Automobile, Rohstoffe oder Transport), die sinnvollerweise “große” Unternehmen- gesamthaft betrachtet - wirtschaftlicher umsetzen. Große Unternehmen neigen zu Oligopolen oder sogar Monopolen, weshalb in der Rechtsordnung Verfahrensweisen zur Entflechtung (Kartellbehörde) oder Wachstumsbegrenzung (UWG) solcher Unternehmen vorgesehen sind. Krisen solch (großer) Unternehmen wirken schließlich extrem schädlich. Beginnend mit der Idee eines Einzelnen reagieren mittelständige Unternehmen unter vertretbaren Mühen, gar Entbehrungen um Vieles flexibler auf sich ändernde Bedingungen. Viele gehen ein, viele andere prosperieren, entwickeln sich manchmal über Generationen zu (wichtigen) großen Unternehmen. Das mittelständige Unternehmen ist die ideale Form:
Liberalismus und Mittelstand Liberale agieren nicht prinzipiell gegen Großunternehmen. Wie vorstehend ausgeführt, sehr wohl gegen deren Auswüchse. Liberale wollen bei Beachtung u.a. der Menschenwürde u.a. Freiheit, Autonomie Dezentralisation und Vielfalt: Also Mittelstand. Es gibt auch beim Mittelstand Fehlentwicklungen, die gar flächendeckend sich ausbreiten können. Pauschal ausgedrückt: nationalistische (Engstirnigkeit, Fremdenfeindlichkeit), konservative (Unbeweglichkeit), sozialistische (besserwisserischer Fundamentalismus) Tendenzen und sicherlich eine spezifische (Klein-)Kriminalität. Liberale fühlen sich nicht berufen, die Welt genesen zu lassen. Etwa Spießertum und Kleinkariertheit sowohl im Staatskomplex wie der Zivilgesellschaft zu exterminieren. Aber klar wird auch, dass die Lehre des Liberalismus den Bedingungen laufend anzupassen ist. Dieses Spezifikum unterscheidet Liberalismus von den anderen drei politischen Koordinaten; sie können nur durch Inkonsequenz und Opportunismus reagieren, verfallen genau deswegen der weltweit verbreiteten Heuchelei der jeweils Herrschenden; die jeweiligen Akteure kennen diese Umstände; ihr Antiliberalismus beruht (aus Neid?) teilweise herrauf. Ist also Liberalismus perfekt? Glauben
Liberale, die perfekten Menschen zu sein? “Man” darf es behaupten. Ob es zutrifft, müsste durch Fakten belegt werden. |
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