Toleranz |
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30.06.21 / 04.09.2005, 8:00 / ... / 04.08.04
Elemente liberalen Denkens und liberaler Politik: Zu Ende gedacht: Toleranz ist eigentlich angenehm: Hass, Ärger, Aggression, Neid und manch anderes “negatives” Gefühl, wie ausradiert. Toleranz ist übrigens die grundlegende Voraussetzung für Friedfertigkeit; Toleranz der Vielen also die Voraussetzung für Frieden. Mehr noch: Toleranz kann Freude erzeugen. Machen Sie, verehrter Leser, ein Experiment in folgenden Schritten:
Wenn Sie den Ort frequentieren, können Sie vertiefen, etwa mit: “Tach, Herr deutscher Türke” oder “Tach, wie steht die Sache mit dem Pass”? oder “Was sagt Mamma/Pappa zum Thema Pass” ... Kommentare erübrigen sich. Ein Letztes: Bei gebildetem Auftreten (möglichst auch sein) ist Ihre Ernte am größten ... Ohne Toleranz geht Liberalismus nicht. Toleranz, so etwas wie ein Elementarteilchen des Liberalismus, umfasst eine Vielzahl von Teilaspekten mit spezifisch erforderlichen Verhaltensweisen: (A) Toleranz im Emotionalen Die Quellen und Anlässe zu Reibungen: Kultur (einschließlich Sprache, Mentalität, nationale Herkunft), politische Programme, sozialer Status, Funktion und Rolle in der arbeitsteiligen Gesellschaft oder Bildungsstatus der anderen Person samt ihrem Lebensentwurf. (B) Toleranz im Rationalen Der Elchtest der Toleranz: Einer sagt “a” sei richtig, der Andere dass “b”. Schnelles Entscheiden muss sein. Es gibt zahllose Verfahren der Konfliktregelung. Die Entscheidung falle auf Basis “a”. Wie verhält sich nun der Eine? Wie verhält sich nun der Andere? Was ist zu tun, damit der Eine und der Andere weiter produktiv zusammenarbeiten (können)? (C) Interessenkonflikte Toleranz vermeidet, dass es hierbei ernst wird. Kompromisse sind einfacher wenn (A) und/oder (B) gegeben. (D) In Köln sagt man: Es hilft aber andererseits auch alles nichts: Toleranz hat Grenzen. Nur desw gen, übrigens, “gibt” es Toleranz. Entgrenzte Toleranz hebt Toleranz dialektisch auf .Toleranz also endet bei Nicht-Beachtung der Rechtsordnung. (E) Toleranz in der Politik Selbstverständlich kann und soll die Rechtsordnung geändert, den Gegebenheiten angepasst, werden. Vielfach wird übersehen, dass das Verfahren zur Änderung der Rechtsordnung, bei obwaltender Toleranz, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit jeweils nur auf der Basis der bestehenden Rechtsordnung erfolgen kann (i.S. von dürfen - die Aussage umfasst extreme revolutionäre Situationen nicht). Für Bremser und Treibende gilt: Bei der Formulierung und Gestaltung der künftigen, d.h., weiterentwickelten Rechtsordnung ist vielfach Toleranz unverzichtbarer Ratgeber im Dienste von
künftiger Friedfertigkeit. Dies betrifft insbesondere Themen des Wertekanon und bis zu einem gewissen Grade die Sozialpolitik. |
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