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Freiheitsgrade

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10.07.18

 

Freiheitsgrade in der Gesellschaft

Freiheit des Einzelnen ist Kern des Liberalismus. Jedes Gesetz, sogar die Verfassung schränkt insofern den Freiheitsgrad des Individuums ein. Unter den maßgebenden politischen Lehren wird im Liberalismus jedoch der höchste Grad individueller Freiheit vorgesehen.

Denkbar bleibt die determinierte Gesellschaft ohne Zweifel. Der Ameisenstaat ist weder im Nationalismus, Konservativismus noch Sozialismus vorgesehen. Alle postulieren Freiheit als Menschenrecht, jedoch mit bedeutenden Einschränkungen:

  • Sozialisten etwa bezüglich unternehmerischer Tätigkeit
  • Konservative und Nationalisten setzen - genauso wie Sozialisten - Denknormen, die das Verhalten, das Tun oder Unterlassen des Einzelnen einschränken und damit bestimmen.

Sicherlich verlieren auch Liberale Wahlen; aber Konservative, Nationalisten und Sozialisten verlieren Wahlen, weil sie an ihren eigenen Prinzipien scheitern, wobei sie oft genug den drohenden Machtverlust der fHerrschenden durch Totalitarismus vermeiden wollen. Liberaler Totalitarismus ist schlechterdings undenkbar.

Optimaler Freiheitsgrad?

Bezogen auf den historischen, politischen und geographischen Kontext erscheint der optimale Freiheitsgrad (der Individuen) in einer Gesellschaft zwar denkbar, aber nicht durch bewusstes Handeln zu konstruieren (1). Eine derartige Zielsetzung ist auch dem Liberalismus fremd.

Gleichwohl lehrt die Erfahrung aus vielen Jahrhunderten, dass - von Übertreibungen abgesehen - dem Ganzen bei mehr Freiheitsgraden dei bessere Perspektive öffnet.

Etwas Mathematik klärt

Gegeben seien:

  • das Gleichungssystem, der Einfachheit halber linear: xi = f(xi), i=1,n
  • die gesellschaftliche Zielfunktion, ebenfalls linear: zi = f(xi), i=1,n

Drei Fälle sind zu unterscheiden:

  1. Das Gleichungssystem ist lösbar, wenn die Anzahl der Variablen und Gleichungen übereinstimmen: “das System ist derminiert”, politisch eine Utopie..
  2. Das  Gleichungssystem hat keine Lösung, wenn die Anzahl der Variablen kleiner ist als die Anzahl der Gleichungen: “Es gibt zu viele die Freiheit einschränkenden Bedingungen”, Politik agiert totalitär.
  3. Die Anzahl der Lösungen wird groß, wenn es mehr Variablen als Gleichungen gibt, weil “die Freiheitsgrade die Anzahl der Bedingungen übersteigt.”

Der dritte ist der Idealfall. Weder bestimmt noch überbestimmt, kann das System reagieren. Folgende Besonderheit ergibt sich außerdem: Werden im umfangreichen System mit vielen Variablen nur weniger “frei gegeben”, müssen diese heftiger variieren, um den Wert  “der Zielfunktion (noch) zu erreichen”. In umfangreichen, komplexen System mit unbekannten, ggf. nur temporär Ursache-Wirkung-Verhältnissen sind die Risiken der Übersteuerung vielfach höher. Übersteuerung kann sogar in Instabilität münden.

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(1) siehe Konstruktivismus und sozialwissenschaftliche Unschärfe
 

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