10.07.01
Die Sorgensau
Könige, Kaiser, Fürsten regierten totalitär, herrschten mit Willkür. Sie lebten in Wohlstand. So hatten sie als Ersatz für die Legitimation durch die Bürger stets Bedarf an “starken”, machohaften
Auftritten. Das gefiel u.a. den Stammtischen. Mancher Krieg hat in dieser Verhaltensweise seinen Ursprung. Monarchisches Gehabe ist auch 150 Jahre nach dem Durchbruch republikanischer Demokratie nicht totzukriegen. Es lahmt die
Wirtschaft, es blühen die Ankündigungen, es fehlen Fachkräfte, in der Außenpolitik regiert größte Klappe. Unser OMM muss zeigen, was er kann: “Wegschließen - und zwar für immer” will OMM zur Beruhigung von Spießern jene, die 10-jährige Mädchen schänden und töten. Besorgt fragt Sabine Leutheusser-Schnarrenberger MdB (
FDP) im DLF: “Fordert der Bundeskanzler zur Beschwichtigung der Sorgen der Bürger demnächst die Todesstrafe?” Und im KStA vom 10.07.01, S. 4 schreibt Sibylle Quenett:
“... Die Verantwortung derjenigen, die über Therapie oder Wegschließen zu entscheiden haben, ist schwer. Ihre Arbeit wird durch ... Vorstöße à la Schröder nicht leichter. Das Thema ist viel zu
sensibel, als dass ein Kanzler darüber auf Stammtisch-Niveau diskutieren sollte”.
Nun ja, es ist nicht der erste ungehobelte Auftritt des OMM.
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