Kapital, Akkumulation |
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26.08.17 / ... / 06.06.03
Das Kapital: Definition und Wesen (1) Kapital in der Urwirtschaft Wer erinnert Zeiten, als die Menschen auf den Bäumen lebten? Es sollte erinnert werden, denn geschriebene Geschichte aus dieser Zeit gibt es nicht. Und es muss erinnert werden, denn diese Zeit lehrt noch heute. Das Leben war damals sehr beschwerlich. Es gab keinen „Staat“; insbesondere war die sozialistische Sozialgerechtigkeit unserer Tage noch nicht erfunden. Die Menschen auf den Bäumen mussten schon selber ihre vier Buchstaben bewegen. ( ... ja, ja auch die “ausbeuterischen” Kapitalisten gab es noch nicht ... ). Also waren die fernen Vorfahren normalerweise damit beschäftigt, Nahrung, ohne den Rahmen des BGB, für sich und die Familie (in dieser Reihenfolge!!) zu beschaffen. Und blöd waren die Vorfahren mitnichten. Sie bauten etwa lange Leitern, um schneller auf den Baum (Feiglinge auf der Flucht vor dem Löwen, Lüstlinge zum Weibe) zu kommen; und sie fertigten Werkzeuge, um bei der Nahrungsbeschaffung bequemer und vor allem produktiver ( ... diese verfluchte Profitgier ... ) arbeiten zu können. Preisfrage: Konnten die Vorfahren, denen man die “Abstammung vom Affen” noch viel besser als Heutigen ansehen konnte, während ihrer “Bastelaktivitäten”, also gleichzeitig, “dabei”, Nahrung beschaffen? Nur zu: Jeder Mensch ob Liberaler, Neosozialist oder Kryptosozialist, Konservativer oder politische Mumie, Bundesminister bei Gerhard Schröder Transferleistungsempfänger, Beamter oder Gewerkschaftsfunktionär ist ein Ökonom ... Wenn Wer zur o.a. Frage also meint: „Konnten ... nicht“, der liegt goldrichtig und hat auf jeden Fall das Zeug zum potenziellen Liberalen ... Klar : Werkzeuge gibt es nur gegen Konsumverzicht. Ist Konsumverzicht denn attraktiv? Nun, bereits in der Urgesellschaft blieb zurück, wer zu Investitionszwecken keinen Konsumverzicht leistete. Kurzer Exkurs in die Gegenwart: Leisten die Menschen heute ausreichend Konsumverzicht? Was kann getan werden, um nicht konsumiertes Resultat von Arbeit, also “den Konsumverzicht” dem Einzelnen zuzuordnen? Zunächst noch Vorgeschichte: Dialog damals: A: „Ich würde gerne Eigentümer Deiner Leiter werden“ noch heute messerscharf, dass es schon vor so langer Zeit Märkte für Leitern und Nahrungsmittel gab; und es gab auch Marktwirtschaft vom Feinsten ... damals noch ganz ohne Politiker und ohne Staat ... Nun, alle wissen aus der Bibel, dass das Leben auf Erden tatsächlich mit dem Paradies begann ... Spaß beiseite:.
Werkzeuge (Leitern, ... , Spaten, Hacken, ... , Computer, Gebäude, ... ) sind Güter; die haben jeweils aktuell den Geldwert, den jemand dafür zu zahlen bereit ist. Solcher Wert wird als Kapital oder Eigenkapital dann, wenn in Unternehmen zur Güterproduktion eingesetzt. Bekannt ist: Ohne Mitarbeiter, kein Unternehmen. Darüber hinaus ist vorteilhaft, im Unternehmen Kapital, sogar kostenträchtig Fremdkapital, einzusetzen; denn Kapital steigert die Produktivität. Bei gleicher Anzahl gearbeiteter Stunden steigt auch der Profit (oft beträchtlich). Dies gilt völlig unabhängig davon, wer der Eigentümer des unternehmerischen Eigenkapitals ist (Lieschen Müller, der Staat, die Gewerkschaft oder der schwarz behutete Kapitalist).
Da nun für das Zustandekommen des Unternehmenserfolges die Mitarbeiter unentbehrlich sind, ist es naheliegend zu überlegen, das Eigentum am Eigenkapitalzuwachs zum Teil auch den Mitarbeitern zu übertragen. Noch „progressivere“ Leute wie Karl Marx meinten, der Staat solle der Eigentümer jeglichen Eigenkapitals sein; nur so ließe sich wegen der Akkumulation des Kapitals beim Kapitaleigner die „Ausbeutung des Menschen durch den Menschen“ vermeiden; prächtige Idee; sie hat sich in der Praxis aber nicht bewährt, weil ... die weitere Schilderung sei geschenkt. Staat bzw. Fiskus sollen Produktiv-Kapital also nicht halten; so ist das in der Rechtsordnung derzeit vereinbart. Es hätte vielerlei Vorteile, wenn möglichst viele Arbeitnehmer Kapitalbeteiligungen hielten: Identifikation mit ihrer Arbeit, Identifikation mit der Gemeinschaft (Unternehmen) in der sie tätig sind, Motivation aktuell weniger zu konsumieren, Motivation für das Alter zu sparen und Flexibilisierung des Einkommens bei wechselnder Konjunktur oder sektoralen Nachfrageschwankungen. Starre Strukturen vermindern die Beweglichkeit, die Anpassungsfähigkeit der Menschen und der sozialen Gebilde; hierin wird vielfach ein wichtiger Grund für die deutsche Malaise gesehen. (Erinnert sei an Argentinien, dessen Parlament in einem regelrechten Anfall von Heldenhaftigkeit 1991 den Wechselkurs des Dollars per Gesetz festlegte, um politische Eingriffe in den Wechselkurs zu verhindern; aber der Fiskus verschuldete sich, so gesehen gesetzwidrig, weil spät, 2001/2002, krachender wirtschaftlichen Kollaps eben gesetzesbedingt unvermeidbar eintrat.) Es ließe sich einrichten, Arbeitnehmer am Eigenkapital der Unternehmen zu beteiligen, wenn ... ja wenn ... die Gewerkschaften wollten. Aber sie wollen nicht. Im wesentlichen wohl aus folgenden Gründen:
Eigenkapital (EK) jedenfalls ist kumuliertes, nicht konsumiertes Ergebnis der Arbeit (meist) vieler Menschen. Das Kriterium für die Zuordnung des Kapitalzuwachses ist ambivalent: Unter dem Gesichtspunkt naturgesetzlicher Kausalität wird der Kapitalertrag (Erlös minus Aufwand) willkürlich dem Kapitaleigner zugeordnet, während finanziell betrachtet, die Zinsen ohne Zweifel dem Kapitaleigner (Sparer, Hauseigentümer, Industrieller, Bankier) „gehören“. Menschen leben ausschließlich von den Erträgen produktiver, d.h., erfolgreicher Güterwirtschaft. Deswegen hat Kapital nur eine einzige Funktion: So wie im Fall der Werkzeuge früherer Baumbewohner, zur Güterproduktion beizutragen, Güterproduktion (etwa Wohnen ist ebenfalls ein Gut) also bequemer zu machen. Den dem entsprechenden Erfolg wird (woran sonst?) am Profit des Unternehmenden gemessen für Zeitabschnitte ermittelt. Und (selbstverständlich bekommen Sozialisten an dieser Stelle - eingebildete - Magenprobleme): Die Sozialpflichtigkeit von Kapital besteht also darin, dass Profit, d.h. bilanziellen Gewinn zu erzeugen. Brachliegendes Kapital (unter der Matratze oder als dauerhaft nicht produzierende/genutzte Hacienda) erfüllt die genannte Bedingung nicht. (5) Immer wieder: Theorie gut, in der Praxis aber Kakophonie Güterwirtschaft sollte, besser, soll - sogar zunehmend - erfolgreich sein. Also müssten „alle“ möglichst hohe, steigende Profite wollen. Aufgrund der beschriebenen, politisch leider kultivierten Ambivalenz haftet dem Profit jedoch überwiegend, völlig zu Unrecht, das Prädikat „anrüchig“, statt „positiv“ an. Kein Wunder, dass die Wirtschaft in Deutschland jahrelang schlecht lief und deswegen also, die skandalöse bis obzöne Arbeitslosigkeit im Land des
legendären Wirtschaftswunders. Ob es spezielle Unternehmen gibt, die bei aller Notwendigkeit selber Gewinn zu machen, etwas “besser” “helfen” könnten? |
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