18.03.18 / 28.12.06
Die Welt der Krisen
Krisen gibt es seit Menschengedenken. Obwohl die Menschheit nur als Gesellschaft, dem klassischen Miteinander überlebt, sind Krisen das Resultat gelegentlichen Zusammenstoßes von Teilgesellschaften. Der rote Faden aller Krisen ist seit eh und je der Gebietsanspruch für Teilmengen von Menschen mit (“momentan”) gleichen Interessen.
Da die Anzahl der Einwohner weiter zunimmt und noch schneller
der Bestand von Ressourcen abnimmt, folglich der Wirkungsgrad menschlicher Arbeit weiter unter Druck steht, muss vorsorglich mit mehr und heftigeren Krisen gerechnet werden.
Sozialisten, Konservative und Nationalisten versprechen die
Lösung von Krisen dadurch, dass sie sich jeweils durchsetzen. Es ist besser Nationalisten, Konservativen und Sozialisten das Versprechen nicht abzunehmen.
Bereits das Postulat der Vielfalt aber auch das Gebot von Toleranz, so wie die Sozialpolitik nach dem Subjektprinzip weisen auf Liberalismus, als prozesspolitisch wirksame Methode zur Krisenbewältigung hin.
Weil die Kampfkapazität jeder Teilmenge von Menschen begrenzt
ist, muss bewusst sein: Es ist gut, Krisen von vorne herein zu vermeiden; an ihre Stelle treten dann jedoch andere, nicht gedachte Krisen. Aufgabe aber bleibt, jede Krise zu überwinden. Mit konservativer, sozialistischen oder
nationalistischer Besessenheit ist dies nicht zu leisten. Denkbar ist, dass Sozialisten, Nationalisten oder Konservative Elemente des liberalen Programme übernehmen.
Mit partiellem Liberalismus ist es allerdings nicht getan; es ergeben sich hierbei Widersprüche und dadurch induzierte Krisen. Erst die Werte-Hierarchie ergibt Liberalismus:
Würde, Menschenrechte, Toleranz, Bürgerrechte, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und folglich Marktwirtschaft beinhalten die Summe der Verhaltensweisen, die auskömmliches und friedfertiges Leben aller Menschen ermöglicht.
Aus der Beschreibung laufender und früherer Krisen wird sichtbar, was Liberale tun oder unterlassen, um Krisen zu überwinden. Bei den zahlreichen seit 1991 nur teilweise überwundenen Krisen
geht es um Herrschaften, Territorien, Eitelkeiten und Einbildungen von Individuen. Die Liste der Krisen, die seit “der Wende” wirksam sind, zeigt, dass sie nur bei ausreichender Liberalität überwunden werden können:
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