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21.01.21 / 09.09.17

 

Des Politikers liebste Tätigkeiten

Zu Beißen braucht’s der Mensch nachhaltig. Jede Tätigkeit muss dennoch bezüglich ihrer Notwendigkeit nachvollziehbar sein, Viel Aktivität widerspricht noch ohne stringente Abklärung der Priorität den hochtrabenden Postulaten, den Plakaten und den Hochglanzbroschüren ... und den Kulis die gnädigerweise während der Wahldampfzeiten fließen.

Selbstverständlich: “gönnen und gönnen lassen”. Intellektuelle Austerität ist als Folge von Drang und auch Elend gefragt. Vor allem bessere Bezahlung für Posten, die mit Spitzenleuten besetzt sein sollten. An letzterem hapert es spezifisch also selbst induziert.

Die Art & Weise, die Methoden der Selbstbeschäftigung sind zu kommentieren. Es werden Kommentare über Personen wie “Du + Ich” sein.

Die Selbstbeschäftigung von / unter Mitgliedern des Staatskomplexes

Die Anzahl der Fälle in den aufgebauschte Probleme zu zusätzlicher Beschäftigung des Staatskomplexes führen ist hoch. Noch höher die Anzahl der Fälle, in denen fummeln an Strukturen oder Vorkehrungen genau deswegen für zusätzlich Beschäftigung sorgte. Ein besonders interessanter bestand darin, dass zwei “Parteien” stritten und erst dadurch eine dritte Partei die Chance beschäftigt zu sein nutzte. Es waren - naheliegend - zwei Streithähne und ein Gericht.

Im Frühjahr 2001 gab es auf dem Balkan erneut Unruhe. Die Regierung entschied, Militär zwecks Schlichtung zu entsenden, konsultierten dazu nicht den Bundestag. Die SED nutzte die Unterlassung um dem BVerfG ihre Klage gegen die Nicht-Befassung des BT vorzulegen. Und das Gericht nahm die Klage zur Verhandlung an. Alle drei Stakeholder pro Aktivität im Staatskomplex beanspruchten gemäß Rechtsordnung zu handeln. Bloß warum die Regierung nicht konsultiert, warum verzichtete die SED nicht auf die Klage und warum hat das Gericht die Befassung wegen fehlender Sinnhaftigkeit nicht abgewiesen. Und der Winner für die Übernahme der Kosten des Falls von schaumschlagender Selbstbeschäftigung sind ... klar ... die dummen Steuerzahler.

Die Gockel und der Kampf um die medialen Slots

Politiker in Wettbewerb sind darauf angewiesen, wahrgenommen zu werden, sprich
aufzufallen. Die Gefahr hierbei den Gockel zu geben ist groß. Angesichts des über Politik verbreitet ungenügend informierten Publikums, besteht die Versuchung, “es mit den Aussagen nicht so genau zu nehmen”, wobei der erfolgreiche Gockel Etappen-Sieger wird. in dem Zusammenhang hat die Schlacht um das geringe Angebot medialer Slots große Bedeutung. Viele wollen bedacht werden, wozu gute Leistung aber etwa auch gute Beziehungen, Kenntnis der Umstände, Beteiligung am gnadenlosen Hauen und Stechen oder wache Aufmerksamkeit gehören. Vielfach also zeitraubende Tätigkeiten ohne Beitrag zur Qualität der Arbeit.

Obwohl nervlich belastend ist diese Tun beliebt, da vielfach weniger fordernd als Studium von Dokumenten und Entwicklung von im Interesse der Öffentlichkeit zielführender Politik.

Reden und noch mal Reden

Dazu dieser Kalauer: “Der Vortrag des XYZ ist beendet, aber XYZ redet noch immer.”

Es quatschen sicher Viele. Ein nennenswerter Teil des politischen Geschehens passt in die Kategorie Zirkus: Ein Teil der Talk-Shows mediatisiert per Fernsehen, ein Teil der Parteitage der meisten Parteien, immer wieder sogar in Parlamenten und dann noch die hochtrabenden Ansprachen aus singulären oder periodisch wiederkehrenden Ereignissen jeder Art. Mitunter ist es schwierig, zwischen nachdenklichem Weizen und ausgesprochen flacher Spreu zu unterscheiden.

Reden wird zum Problem weil ungenügende Qualität bisweilen durch infektiös spiralisierende Rückkopplung leidet. Hierbei ist zu sehen, dass Reden als politische Kommunikation zum Kern politischer Arbeit gehört. Davon geht also ein Teil verloren. Zumindest schade.

Diese Aussagen gehören ohne Zweifel zur Kategorie Metatheorie. Unter jährlich Tausenden Reden passend wenige als Beispiel heranzuziehen kann ungerecht sein, unterbleibt deshalb. Es gibt sicher Bände mit Titeln wie “Reden deutscher, amerikanischer, ... Politiker im Zeitabschnitt X”. Sicher lassen sich schlechte Reden unter den Protokollen der Parlamente finden. Entweder lässt sich hierbei nicht beantworten warum dieses oder jenes überhaupt geredet wurde. Ebenso ist denkbar, dass etwas gesagt werden “musste”, weil zuvor dieses oder jenes geschehen war. Problematische Politik kann also ggf. überflüssige, gar schlechte Reden auslösen. Umgekehrt gilt das Gleiche.

Das Thema ist also komplex. Es wäre erledigt, wenn als Befund fest stünde, dass politissche Reden nur ausnahmsweise überflüssig, aus schlechte Argumente bestehen oder als l’art pour l’art gehalten wurden.
 

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