graduelle Demokraten |
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06.09.18 / 12.06.07
6 PM der Grünen zur organisierten Gewalt, zum Demonstrationsrecht und der (organisierten) Unverbindlichkeit der Verlautbarung des G8-Gipfel in Heiligendam zu „Klimapolitik“ In Zusammenhang mit einer Stellungnahme zu einer Demonstration in Gorleben gab es schon vor einiger Zeit Anlass, den Verdacht zu schöpfen, dass das Verhältnis weiter
Kreise der Sog.Grünen mit Gewalt “nicht ganz stubenrein” ist. ======================================================================== Nr. 167/07, Datum: 3. Juni 2007 Zu den Ausschreitungen in Rostock erklärt Claudia Roth, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen: „Viele tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Europa haben gestern in Rostock bunt, kreativ und friedlich für eine gerechte Globalisierung demonstriert. Es ist wirklich schmerzlich, dass jetzt die brutalen Ausschreitungen gewaltbereiter Autonomer diese Demonstration überschatten. Wir verurteilen diese Gewalt, die Gewalttäter haben damit dem Protest für eine gerechte Globalisierung einen Bärendienst erwiesen. Wir wünschen den Verletzten baldige Genesung und alles Gute. “ Das Verhalten der sozialistischen Steine-Werfer ist gekennzeichnet von Intoleranz und totalitärer Mentalität, missachtet – organisiert – die körperliche
Unversehrtheit der Polizisten und erfüllt mehrere Tatbestände (Körperverletzung, organisierte Kriminalität) strafbewehrter Handlungen. Auf Körperverletzung (mehrere Umstände nach §224 StGB) steht immerhin eine Haftstrafe von
bis zu 10 Jahren. ======================================================================== Datum: 5. Juni 2007 Sehr geehrte Damen und Herren, wir möchten Sie auf einen Termin in der Marienkirche in Rostock hinweisen. Im Anschluss an die Morgenandacht von Pastor Jeremias in der Marienkirche zum Thema ‚Keine Gewalt‘ werden verschiedene Organisationen des NGO-Bündnisses ein Zeichen gegen Gewalt und für einen friedlichen, bunten Protest rund um den G8 Gipfel setzen. Datum/Zeit: Dienstag, 5. Juni 2007, 12:00 Uhr, ca. 12:10 Uhr Bannerenthüllung vor der Kirche Ort: Rostock: Marienkirche, Neuer Markt 1 Vor Ort stehen Ihnen die TeilnehmerInnen verschiedener Organisationen des Bündnisses für Interviews und Nachfragen zur Verfügung. Diese Aktion ist insbesondere für die Bildberichterstattung geeignet. Über Ihr Interesse an diesem Termin freuen wir uns. Ziel der Maßnahme und ihrer Bekanntgabe: Sich ins das geeignete Licht zu rücken. Claudia Roth hat selbstverständlich das Recht zur Meinungsäußerung, dass die Rechtsordnung geändert oder gar zu verwerfen ist. Das Verhalten, jedoch nicht alles Gedachte zu sagen (s. Kommentar zur vorstehenden PM vom 3. Juni 2007) PM , wird getragen davon, dass es nicht opportun ist. Sie traut sich nicht. Die Chiffre aber ist klar: „Ich darf es nicht sagen“. Als gesichert ist davon auszugehen, dass die Wut im Kreise der „bunt, kreativ und friedlich“ Demonstrierenden dadurch steigt und einige mehr zu den Steinen greifen. Mit freundlichen Grüßen ======================================================================== Nr. 168/07, Datum: 5. Juni 2007 Zum Urteil des Bundesverfassungsgericht zur Einschränkung von Mahnwache und Demonstration in Heiligendamm und Rostock-Laage erklärt Claudia Roth, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen: "Mit Bedauern nehmen wir das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Kenntnis, das die einschränkenden Auflagen zur Mahnwache in Heiligendamm bzw. zur Demonstration am Flugplatz Rostock-Laage bestätigt. Wir akzeptieren das Urteil, auch wenn wir uns eine andere Entscheidung gewünscht hätten, denn eine Versammlung in Sicht- und Hörweite der Adressaten ist vom Grundrecht auf Versammlungsfreiheit gedeckt. Das Bundesverfassungsgericht erscheint mit seiner Entscheidung wenig konsequent, was die eigene Rechtssprechung angeht. Denn darin wird das Gut der Versammlungsfreiheit sonst deutlich höher gewichtet. Auch in einer schwierigen Situation zeigt sich die Stärke des Rechtsstaats darin, dass er demokratische Rechte und Freiheiten hochhält und schützt." Urteilsschelte, zwar nicht stubenrein, aber auch nicht verboten. Nichts mit „bedauern“. Die Chiffre von „akzeptieren“ ist genau das Gegenteil „wir akzeptieren nicht“ „fügen uns der Gewalt“. Was „in der schwierigen Lage“ mancher dann doch tut, muss sicher nicht erläutert werden. Wer die demokratisch zustande gekommene Rechtsordnung schon deswegen innerlich akzeptiert, statt sie als Hindernis „zum Durchsetzen“ der eigenen Meinung zu begreifen reagiert angemessen und bejahend so: „Das kommt davon. Wird überzogen, ist das Demonstrationsrecht verwirkt“. Interessant: Die SPD schwieg und traktierte ihren Koalitionspartner, ablenkend, just jetzt mit „Neoliberalismus“. ======================================================================== Nr. 171/07, Datum: 6. Juni 2007 Zur Auseinandersetzung über die Klimaschutzziele beim G8-Gipfel erklärt Reinhard Bütikofer, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen: "George Bush betreibt ein zynisches Spiel mit dem Klimaschutz. Das überlebenswichtige 2 Grad Ziel globaler Erwärmung und die zentrale Rolle der Vereinten Nationen - für Bush beides verzichtbar - stehen zur Disposition. Dafür missbraucht er die wirtschaftlichen Interessen der Schwellenländer. Frau Merkel steht in Heiligendamm in besonderer Verantwortung, dafür zu sorgen, dass Bush mit seinem zukunftsvergessenen Spiel nicht durchkommt. Europas Ratspräsidentin muss den Schwellenländern entgegen gehen und ihre Perspektive berücksichtigen, wenn sie nicht am Ende die Richtungsauseinandersetzung gegen Herrn Bush verlieren will. Davon ist bisher leider nichts zu sehen. Die Zeit der Leugner, Ignoranten und der Hasenfüßigen ist ein für alle Mal vorbei. Bush jetzt nachzugeben, wäre eine folgenreiche und selbstverschuldete Niederlage. Der US-Präsident steht wegen seiner Klimaschutzpolitik auch im eigenen Land unter starker Kritik. Er hat vom amerikanischen Volk de facto kein Mandat für seine Blockadepolitik. Bundeskanzlerin Merkel wollte in Heiligendamm zur Jeanne d'Arc des internationalen Klimaschutzes werden. Wahrscheinlicher steht sie am Ende als Ritterin von der traurigen Gestalt da. Die Messlatte für die Kanzlerin ist eindeutig: verankert sie die Begrenzung des Klimawandels auf plus 2 Grad in der Abschlusserklärung? Daran misst sich Erfolg oder Scheitern." Und das Spiel ging weiter: Der Amerikanische Präsident wurde von Bütikofer moralisch delegitimiert. Es gibt aus liberaler Sicht keinerlei Absicht für Konservative in die
Bresche zu springen. Aber auf Idee, dass Georg W. Bush von der Argumenten zum Thema Treibhausgas nicht überzeugt sein könnte, wollte Bürtikofer nicht kommen. Warum sollte Bush die Zerstörung der Biosphäre wollen? Etwa weil er
konservativ agiert? ======================================================================== Nr. 172/07, Datum: 6. Juni 2007 Zum Verbot des Sternmarsches in Heiligendamm durch das Bundesverfassungsgericht erklärt Claudia Roth, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen: "Mit seiner Entscheidung zum Sternmarsch in Heiligendamm bleibt das Bundesverfassungsgericht auf der restriktiven Linie, die es gestern mit den Einschränkungen der Mahnwache in Heiligendamm und der Demonstration am Flugplatz Rostock-Laage eingeschlagen hat. Damit werden keine Demonstrationen in Hör- und Sichtweite zum Tagungsort ermöglicht. Das ist bedauerlich, weil es auch in die Rechte friedlicher Demonstranten eingreift. Deren Anliegen sind bisher auch nach Ansicht des Bundesverfassungsgerichts im Sicherheitskonzept der verantwortlichen Behörden zu wenig berücksichtigt worden. Dennoch ist klar: Das Urteil gilt und alle sind daran gebunden. Auch das Sternmarschbündnis steht wie alle anderen in der Pflicht, sich uneingeschränkt dafür einzusetzen, Gewalt zu verhindern." Der Hammer. Übersetzt: Die restriktive Linie „des“ Bundesverfassungsgerichtes, das in Rechte „eingreift“, als ob die Entscheidung nicht durch die demokratisch vereinbarte Rechtsordnung bestimmt wäre. Claudia Roth bedauert, dass das BVerfG Güter gegeneinander abgewogen hat. Demokratische Gesinnung tickt anders. Aus dem Text der PM ist zu schließen, das Claudia Roth als Richterin des BVerfG unter den gegebenen Umständen den Sternmarsch „in Heiligendamm“ „erlaubt“ hätte … Wo ist in der Deutschland der sprichwörtlich Lichtschalter? Der letzte Absatz: Lippenbekenntnis eines Mitmenschen, der zum Thema Demokratie und Toleranz baldmöglichst ein Wochenseminar besuchen sollte. ======================================================================== Nr. 173/07, Datum: 7. Juni 2007 Zu den Ergebnissen zum Klimaschutz auf dem G8-Gipfel in Heiligendamm erklärt Reinhard Bütikofer, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen: "Frau Merkels angeblicher Riesenerfolg ist ein ganz gewöhnlicher Etikettenschwindel. Er ist ein Triumph der Unverbindlichkeit und ein Sieg der Wortklauberei. Die G8-Staaten „ziehen ernsthaft in Betracht“, die Emissionen um 50 Prozent bis 2050 zu reduzieren. Einen lächerlicheren Formelkompromiss gab es lange nicht mehr. Frau Merkel hat ihre Zusage gebrochen. Sie hatte versprochen, auf Klartext zu bestehen. Herausgekommen ist Wischiwaschi. Es ist, wenn man so will, ein Klartext der besonderen Art: auf Merkel ist klimapolitisch doch kein Verlass." Über die Ankündigungsrhetorik der konservativen Kanzlerin, ist in den LN schon manche Verwunderung notiert. |
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