Dysfunktion der Medien |
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04.10.19 / 25.07.18
Wie mediale Funktionalität beeinträchtigt und gefährdet wird Jede Abweichung von der Funktionalität der Medien und der in der Branche tätigen Personen als Agent(en) der Vermittlung zwischen Sender und Empfänger wirkt dysfunktional. Die Glaubwürdigkeit (möglichst) wahrheitsgetreuer Mediatisierung ist das höhere Gut. Selbstverständlich kann gedacht sein, dass die Funktionalität “Ausbildung des adäquaten gesellschaftlichen Bewusstseins” von der herkömmlichen Medienwirtschaft übernommen wird. “Wer” übernimmt dann die mediale Funktionalität? Die mediale Funktionalität in einer Gesellschaft verträgt sich weder mit Funktionalitäten wie Bildung, Schulung, Ertüchtigung, Förderung von bestimmten Bewußtsein, richten über das Verhalten oder Denken Einzelner u. erst recht nicht mit Werbung, Propaganda für Produkte, Dienstleistungen, Ideen oder Interessengruppen wie Verbände oder Parteien. Geradezu schändlich ist die Ausrede, der Mensch sei nun mal nicht perfekt und Wahrheit stets subjektiv. Hat ein Mensch Gleichgewichtsstörung, kann er den Beruf des Dachdeckers nicht ausüben. Wer seine gesellschaftliche Rolle als Marxist, Nationalist, Sozialist, Konservativer oder Liberaler (selbst) definiert, ist für den Beruf als Gestalter von Medienprodukten nicht geeignet, letztlich unqualifiziert. Es gibt “am Markt” ohne jeden Zweifel Nachfrage für Produkte zur Ausbildung, Erziehung, Werbung für Produkte oder politische Inhalte. Diese Nachfrage ist zu befriedigen. Erst heute hat der Europäische Gerichtshof im Fall der mit dem Crispr-Verfahren genetisch veränderten Pflanzen die Pflicht zur Kennzeichnung der daraus hergestellten Lebensmittel bestätigt. Dieses Prinzip könnte auch in der Medienwirtschaft gelten. Es bleibt das Argument die “dumme” Bevölkerung ... Dies kann an Fragwürdigkeit nicht überboten werden. Wer ist befugt, über die “Dummheit” anderer zu befinden? Doch nicht etwa jene, die sozial oder eben politisch aufsteigen wollen. Nennt sich etwa eine Zeitung “politisch unabhängig”, sollte der Verleger sich dies genau überlegen müssen. Schließlich wäre es glatter Betrug, zumindest Täuschung etwa unter der Fahne von Überparteilichkeit, hinterfotzig durch Text, Bild, Aufmachung bestimmte Parteien klammheimlich doch zu fördern. Nur, weil Menschen nicht perfekt sein können und Wahrheit stets subjektiv ist? Es bewährte sich dies bezüglich das Prinzip der disjunkten Funktionszonen. Gründe für offenkundig krasse Entwicklung und Zustand Alle soziale Gebilde (Hayek “Bildungen”) streben tendenziell nach Expansion (1). Unternehmen, Vereine, Gewerkschaften, politische Parteien, Religionsgemeinschaften, Familien, Staaten und hierbei nicht, wie vielfach kommentiert, der Staatskomplex auf Kosten der Zivilgesellschaft. Dies ist im Sinne der sozialwissenschaftlichen Unschärfe kein (soziales) Gesetz, weil es unterschiedliche Expansionsfaktoren, -Geschwindigkeiten, -Interessen und vor allem, weil Expansion häufig genug in Schrumpfung kippt. Wird der Expansionsdrang von sozialen Gebilden auf das Phänomen der persönlicher Stärke zurückgeführt, läge eine unspezifische Aussage zu Grunde, aus der nichts, nicht viel folgt, also nicht operationalisierbar weder ist, noch sein muss (2). Die Medienbranche hat sich im Laufe von Jahrhunderten neben der Rolle als Vermittler von Information auch die der Kommentierung “angeeignet”. Hinzu kommt seit einigen Jahrzehnten die Rolle des sog. investigativen Journalismus; diese besteht darin, anderen Personen - zumindest teilweise Funktionalität der Justiz - Geheimnisse zu entreißen, die diese nicht preisgeben wollen. Der Infotar ist eine krasse Fehlentwicklung: Man beansprucht Flughoheit des außerhalb der Justiz zu bestimmen und zu richten. Es gibt neben der kollektiven Verantwortungslosigkeit, die kollektive Wichtigtuerei. Dazu gehört u.a. besonders die den Medien unangemessene Rolle des moralischen Apostels, gar der Herbeiführung des richtigen gesellschaftlichen Bewusstsein des gemeinen Menschen. Die Rolle der 4. Gewalt steht hierbei nicht zur Debatte. Sie wird nicht durch Kommentierung, sondern durch sorgfältiges Analytisches Vorgehen ausgeübt. -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- |
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