Kluger Kopf? |
|
|
|
25.07.18 / 12+15.01.06
Ein markantes Beispiel wie einen dysfunktionalen Medienbeitrag . Handelte es sich um Käseblatt, könnte Milde walten. Die FAZ gilt aber weltweit, zu Recht,
als Doyen der deutschen Presse. Daher die unerbittliche Strenge des Urteils. Peter Carstens: “Eine FDP im Westerwelle-Stil”, FAZ, 07.10.05 9,8% FDP am 18. September 2005 kann auch die FAZ nicht ignorieren. Also kommen die Liberalen tatsächlich dran - mit “großem” Leitartikel auf Seite 1. Was wollten sie mehr? Und ob sie mehr wollen. Heute aber wird zunächst der Carstens-Beitrag auseinander genommen. Möge er sich warm anziehen. (A) FAZ, “Zeitung für Deutschland”? Warum der Beitrag ausgerechnet am 7. Oktober von der FAZ-Redaktion zur Veröffentlichung vorgesehen wird? Der Beitrag hätte auch am 30. September (dann ohne “neosozial”), am 14. Oktober oder am 21. Oktober den FAZ-Lesern hingeworfen werden können. Gut, Freiheit der Opportunität und Meinung der Presse, ein unverzichtbares Gut - auch dann wenn Gebüldete wie Peter Carstens einen Stuss zusammenschreiben, dass sich sogar der olle Karl Marx im Grabe drehen muss. Böswilligkeit als Meinung auf der ersten Seite der “Zeitung für Deutschland”. Also, Pressefreiheit. Selbstverständlich auch Freiheit zum Konter. Nix, bitte, bitte ein Leserbriefleinchen. Nein, per Internet noch in 20 Jahren copy left und totalgratis zu lesen - blamiere sich jeder so gut er kann und seinen Arbeitgeber gleich mit; gerechtfertigt ist letzteres vor allem, wenn Fundamentalisten den Apparat beherrschen. Es wäre fair, den corpus delicti in der Originalfassung für die Leser des LN bereitzustellen. Aber das “erlaubt” die FAZ GmbH nicht - sie wird wissen warum ... Es könnte die LN- Redaktion beschließen, den Artikel gegen Entgelt zu erwerben. Ist aber nicht gewollt. Hat die LN-Redaktion eine Wut auf “die FAZ”? Ach, was. Gegen Leute, die persönlich “mehr als wenig” von dem, was hier seit Jahren schief läuft, mit verantworten müssen, kann man keine Wut entwickeln. Bestenfalls Mitleid. Schon seltsam, wie die politische Redaktion einer sog. “Zeitung für Deutschland” für Bürgerrechte, Freiheit, d.h., Marktwirtschaft eintritt. Ihre anti-liberale Phobie und Kampagne werden nichts als die Gesellschaft der Holzköppe produzieren. Es wird gemunkelt in D’land seien die Fäustchen knapp geworden, weil die verschiedenen sozialistischen Parteien verstärkten Lachbedarf haben. Und wenn diese Seriöslinge der Saison das nicht einsehen, wird es keine andere Möglichkeit geben, als ihnen den Geldhahn abzudrehen ... So weit zur Tonlage. Alles klar? Ach so. Es gibt da noch die Geschichte von dem Vollidioten. Jedermann weiß, dass der von alleine nicht lernt. Wenn also der Vollidiot nicht lernt, liegt es just an denen mit dem geringsten Idiotiegrad. Je mehr Nicht-Idioten sich in D’land zusammenfinden, desto eher wird es insbesondere den “kleinen Leuten” besser gehen. (B) Zielsetzung Warum die Mühe? Es könnte überlegt werden, dass im Wirtschaftsteil oder im Feuilleton die Liberalen angesichts der 9,8% gut genug “bedient” werden. Das ist zu wenig. Erstens geht es nicht um Sandkasten-Spielchen. Zweitens gibt es in Deutschland, richtigerweise, noch immer den Primat der Politik. Und deswegen ist es von der Sache her erforderlich, die FAZ so lange mit dem gedanklichen Presslufthammer zu traktieren, bis die politische Redaktion “zur Räson”, der liberalen versteht sich, kommt. Das schafft einer alleine nicht und es kann länger dauern. Die Internet Öffentlichkeit ist inzwischen mächtig - und die Redaktion der LN beobachtet akribisch und kennt ihre (persönlich anonyme!) Leserschaft. Also diesen Beitrag durchaus kritisch lesen, es weitererzählen und (hoffentlich viel besser) mitmachen. Wir “kriegen” “die” noch. (C) Vorgehensweise Wie findet Ihre LN-Redaktion immer diese unsäglichen Artikel in der FAZ? Riecher, dass “heute” die FAZ mal wieder besonders unseriös publiziert. Mit dem Ziel diese geistigen D&H einmal mehr in flagranti zu ertappen, schweren Herzens € 1,50 für die langatmigste Zeitung der Welt springen lassen. Da “man” Peter Carstens “kennt”, genügt der Titel (s.o.), um Böses zu ahnen. Also gelber Marker her, sorgfältig und langsam lesen. Die “Daneben-Passagen” und “Daneben-Wörter” markieren. Resultat: 33,33% des Textes mehr oder weniger stark beanstandet. Mehrmals sorgfältig lesen. Markierungen erweitert. Durch Analyse u. Probieren werden Masche-Klassen gebildet. Fest zu halten: Peter Carstens, sehr gebüldet, liest DIE (Tante) ZEIT und die große Adenauer-Biographie von Schwarz (2 Bände!!). (D) Die Missgriff-Klassen So brutal schreibt die FAZ natürlich nicht. Erinnern eher an Schmidtchen-Schleicher. Die Herren Journalisten (Damen in der politischen Redaktion?) versuchen “seriös zu würgen”, dafür aber desto hinterfotziger. Für Hinterfotzigkeit gibt es zwar keine Nobelpreise, wohl aber Prämien. Also:
(E) Die Textanalyse im Einzelnen Den Meinungsartikel leitet Peter Carstens mit einigen geschichtlichen Apeçues ein. Es folgt die Beschreibung der Lage und ausgewählter Handlungen von Guido Westerwelle nach der Wahl vom 18. September 2005. In der zweiten Hälfte seines Beitrages befasst sich Peter Carstens mit der Perspektive für die FDP unter den Bedingungen einer möglichen großen Koalition. Mit zahllosen Seitenhieben gegen Westerwelle wird der Beitrag bis zur durch das Lay-Out vorgegebenen Anzahl Zeilen aufgebläht. Bei der Analyse Aussage für Aussage kann die kontextuell noch gesteigerte Böswilligkeit nicht dargestellt werden. In der folgenden Tabelle ist in der linken (schmalen) Spalte die Klassifizierung gemäß o.a. Abschnitt (D) eingetragen
In Artikeln der FAZ ist immer wieder zu beobachten, dass ein Erfolg der FDP vorausgesagt wird, weil etwa die CDU/CSU, die SPD oder andere falsche Politik auf Kosten oder gegen den Willen der Bürger machen. Verkürzt: Die FAZ sieht FDP-Erfolge (igitt.igitt) auf Kosten der Wähler. Seltsame Einstellung? Geht der konservative Betonismus der FAZ-Redaktion nicht doch ein bisschen zu weit? Vielleicht sollte die Redaktion der FAZ gelegentlich ein Seminar über gesellschaftlichen Zusammenhalt bei der Friedrich-Ebert-Stiftung buchen. Fazit am 25.07.18: Die Kritik ist ganz viele Jahre vor dem “was wir alles so schaffen” noch immer aktuell |
|