Angst-Kult |
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29.09.17
Das Geschäft mit den Ur-Ängsten Angesicht des unbedeutenden Menschen im überwältigenden, möglicherweise unendlichen Universum und der Undurchdringlichkeit des Mikrokosmos gibt es vertretbare Argumente für konkreten und philosophischen Pessimismus. Nicht einmal das Universum ist nämlich statisch. Niemand weiß, was alles noch passieren kann. Beispielsweise wird vermutet, dass sich unsere Milchstraße und die Andromeda-Galaxie in einigen Milliarden Jahren durchdringen werden. Die Gebilde nähern sich bei zunehmender Geschwindigkeit derzeit mit 300 Km/Sekunde, also die Entfernung von Köln nach Karlsruhe oder, 25 Mal um die Erde in einer Stunde. Der helle Wahnsinn. “Danach” wird Vieles anders sein. Und der Sonne wird die Kraft ausgehen; dann wird es verdammt kalt werden - hier auf Erden. Vor derartig impliziertem, nicht weiter diskutiertem Hintergrund haben sozialistische in Übereinstimmung mit konservativen Parteien seit vielen Jahren Angst-Szenarien eingerichtet; es “herrscht” sich so doch viel bequemer. Niemand will “zu kurz kommen”. Sind die maßgebend Herrschenden dieser Gesellschaft entgegen der üblichen Prahlerei, alles zu wissen, so beschränkt, dass sie keine andere Wahl sehen, als ungeniert auf das miserable Mittel des Angst-Machens zurückzugreifen? Lässt sich Angst-Machen verbieten? Liegt gar Marktversagen vor? Nein, dies liefert ein gutes Beispiel für Normenvakuum. Es gibt keine Norm, die sanktionsbewehrt, das Verhalten, im politischen Geschäft der Demokratie Angst zu nutzen, unterbindet. Eine derartige Norm ist un- denkbar (1). § Hat jemand schon einmal erlebt, wie einer Mitbürgerin auf einer Atom-Veranstaltung vor 30 Jahren in körperlich manifester Angst die Augen förmlich aus dem Gesicht sprangen? So etwas zu sehen, ist kein Vergnügen. Kann sozial gerecht sein, Angst zu fördern. Es sei dahingestellt. Jedenfalls wird unter Liberalismus Punkt 9 dargestellt, wie es die Menschheit positiv mit dem Thema Pflege der Biosphäre halten sollte. § § Angst vor Fremden, Angst übervorteilt, ausgebeutet zu werden, Angst vor Katastrophen: Klima oder Wetter, Atom, Inflation, Deflation, bösen Kommunisten, vom wilden Tier verspeist zu werden, die Prüfung nicht zu bestehen, davor, dass Freund/Freundin weglaufen, die Sonne nicht erst in 5 G Jahren explodiert, Aliens die Erde erobern, der Neoliberalismus oder der Kryptosozialismus die Macht ergreifen … eine unendliche Folge von Ereignissen, die ängstigen Wenn doch Übel wie die Klimakatastrophe, die Gefährdung durch radioaktive Strahlung aus AKW, durch Simsalabim-Patentrezepte beseitigt werden können, fragt sich, warum so viel Pathos zum andernfalls unausweichlichen Untergang der Menschheit in 200, 2.000, 20.000 Jahren? Wenn die 5 Kontinente angesichts 7,5 Mrd Menschen großflächig vor hoher Bevölkerungsdichte schier bersten, warum dann die Dramatik, mit der die Folgen einer “demographischen Krise” in Deutschland beschrieben werden? Sind es die mächtigen und bösen Kapitalisten, die sich profitgierig wissenschaftlich erwiesenen Einsichten nicht beugen wollen? § § § Angst katalysiert am politischen Markt; alte Erfahrung, vielfach erprobt. Moralisch verwerflich. Es gibt eine einfache, bewährte Methode das Geschäft mit der Angst einzudämmen: Bei Einschalten des persönlichen Gewissens werden die Grenzen von ethisch und moralisch gebotenen Verhalten mit großer Präzision erkannt. Verantwortlich wäre, auf das Geschäft mit der Angst( freiwillig) zu verzichten. Schon seit immer; nicht nur erst ab jetzt. Aber diese Grenzen werden derzeit nicht respektiert. Grassiert Gewissenlosigkeit? Tja! Den Sozial- und anderen -Romantikern: Grenzen sind eben keine Grenzen, weil die Menschen durchkommen. Grenzen bestehen am ehesten im Totalitarismus. Dann blüht das Geschäft mit der Angst. Die Verwandtschaft von CDU/CSU und aFd wird genau dadurch belegt Die Menschen befriedet? Problem ungelöst. -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- |
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