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Latein-Amerikanische Zeitgeschichte

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03.01.22 / 01.08.21 / 27.01.21

 

Stationen, Dokumente Lateinamerikanischer Zeitgeschichte

Es gibt noch immer eine recht einheitliche Wahrnehmung von Lateinamerika in Deutschland. Die Entwicklung ist seit Beginn des 19. Jahrhundert, d.h., schon immer, jedoch differenzierter, unterschiedlicher damit als Ganzes betrachtet komplex. Andererseits besteht südlich der Amerikanisch-Mexikanischen Grenze sehr wohl das Bewusstsein für eine “idiosincracia latinoamericana”, die Brasilien einschließt. Die enormen Entfernungen, bei früher fehlenden Taktgeber-Ballungszentren trennen in jeder Weise; vieles läuft schon immer und aufgrund der Globalisierung heute viel stärker parallel: kulturell, künstlerisch, sozial, wirtschaftlich und folglich auch politisch.
 

Erste Revolution im 20. Jahrhundert: Mexiko 1910 - 1920

    Die Menschen hatten es einfach satt. Nämlich fachlich inkompetent und vielfach korrupt regiert zu werden. Der Anlass für dne Aufstand war nach den Maßstäben 1910 relativ nichtig, aber die 10 jährige Dauer des Bürgerkriegt veranschaulicht, dass “niemand” wusste oder konnte wohin die Reise gehen sollte. Legenden gibt es bis heute. Die USA globalisierten nach Mexiko, also gab mehr zu essen. Ein Blüte von Kunst (Malerei, Film) und Kultur entfaltete sich schon vor 1950.
     

Lateinamerika nach 1918 , vor allem die Krise von 1929 zermürbte nachhaltig.

    Europa, la Madre Patria, “Mutter unserer Heimat”, war auch im 19. Jahrhundert Maßstab für jede Perspektive: Ökonomisch, Sozialverhalten, usw. der Eliten. Sogar vergoldete Wasserhähne kamen vom alten Kontinent, technische Produkte aller Art sowie so. Europa verlor in Folge des Weltkrieges Teil 1 einen Teil des Ansehens. Bisherige Bande brachen, wirtschaftliche Beziehungen kollabierten auch weil die Logistik nicht stand hielt, das internationale Preisgefüge kam durcheinander, für Rohstoffe gab es weniger Nachfrage, Rüstungsgüter konnte Lateinamerika eh nicht liefern. Resultat: Wirtschaftskrise. Argentinien galt zwar noch länger als reich, westlich der Anden sielte die ökonomische Musik eine untergeordnete Rolle.
     

Erste Präsidentschaft von Juan Domingo Peron in Argentinien, 1946-1955

    Argentinien erhielt substanzielle Einwanderung aus Italien. Perón verkörperte und förderte Nationalismus, Semi-Faschismus. Am Anfang, d.h., 1943 griff Perón als Minister formell eher sachte in Sache jedoch beherzt nach der Macht. Erstmals 1946 und erneut 1951 gewann Peron die Wahl als Präsidentschaftskandidat. Sein Programm: starke Gewerkschaften, mit Macht-Teilhabe durch Verwaltung und Führung der Krankenkassen (bis heute), Industrialisierung, einer antiklerikalen Gesellschaftspolitik. Der charismatische Präsident hat überzogen und wurde 1955 blutig gestürzt. Der Fall ist für Lateinamerika singulär, dennoch kennzeichnen für den Wunsch nach “starken Persönlichkeiten”. Perón ist Vorbote der späteren Militärdiktaturen in Lateinamerikas, obwohl in der Karibik sich solche Tendenzen gleichzeitig etablierten
     

Gründungsdokument der Organisation Amerikanischer Staaten, Bogotá, 30. April 1948

    Nach 1945 erkannte die US-Regierung die Notwendigkeit ein System gegenseitiger Ordnung, Kooperation auch Zusammenarbeit und Integration zu installieren. So kam es zu Beginn der vollen Entfaltung des West-Ost-Konfliktes zur Gründung der OAS. Lateinamerika sollte unter dem Schirm der gemeinsamen Institution seine Entwicklung kanalisieren. Angesichts periodischer Konsultationen und Kongresse “auf höchster Ebene” sorgte die OAS stets für Gesprächsstoff. Bei allem guten Willen der USA blieb die praktische politisch-ökonnmische Wirkung jedoch überschaubar. Zu divers der Kontinent 7500 X 7500 Km, zu dünn die durchschnittliche Siedlungsdichte, zu groß die Entfernung der Bevölkerungspole, zu groß das Misstrauen, die USA wollten ihren Hinterhof kontrollieren,
     

Die Zeit der Militärdiktaturen in Argentinien , 1955 -1983

    Nach dem Perón 1955 vom Militär gestürzt wurde, amtierten bis Ende 1983 insgesamt 16 Personen als Präsident. Die wichtigeren amtierten 3-5 Jahre, dazwischen gab Interimslösungen. Es lösten zivile, demokratisch Gewählte (darunter Frondizi, Illia und Perón) insgesamt 6 Mal Militärs (Aramburu, Ongania, Videla) untereinander ab. Im Fall der Militärs wurde untern gepuscht: Die Chefs der Teilstreitkräfte beschlossen den amtierenden General abzusetzen. Stets war “allgemeine Unzufriedenheit” der Grund für Putsch der Neuwahlen.
     

Demokratie in Venezuela , 1958 - 1998

    Das völlige Versagen und die Misswirtschaft der abwechselnd regierenden Christ- und Sozialdemokraten veranlasst zum Haareausraufen. Ölreichtum fördert Bequemlichkeit und die Nähe zu den USA ermöglichte dem lokalen Mittelstand und Elite die Augen vor der lokalen Realität zu schließen, dies auszublenden. Am Ende der vierzig gewann Hugo Chavez die Wahl, setzte eine Verfassung gebende Versammlung ein, gewann auf dieser Basis das Referendum. Die Entwicklung nahm den beklagenswerten unrühmlichen Verlauf bis 2021ff.
     

Fidel Castro gewinnt seine Revolution, 1959

    Der Aufstand einer handvoll Rebellen wurde in den Fünfzigern als Ereignis der Nische betrachtet. Auch in Moskau interessierte sich zunächst niemand. Mit Chuzpe und Tapferkeit bissen sich wenige Dutzend “Revolutionäre” durch den Dschungel der Sierra Maestra im Süd- Osten von Kuba. Das zerrüttete Militärregime des Fulgencio Batista kollabierte und Castro zog als Triumphator in La Habana ein.
     

Internationale Kuba-Krise , 1962

    Das Castro-Regime konsolidierte, Castro wandte sich als nun bekennender Marxist allmählich an Moskau, das die Chance ergriff in Lateinamerika einen Vorposten zu errichten. Kuba wurde Propaganda-Zentrale für den Kontinent von  Tijuana im Nordwesten von Mexiko bis Feuerland. Es war nur eine Frage der Zeit bis in Moskau die Idee aufkam auf Kuba Mittelstreckenraketen gegen die USA aufbaute. Präsident Kennedy mobilisierte die Flotte und blockierte die Raketen-Transporter vor Kuba ... Moskau ließ “seine” Schiffe abdrehen.
     

Die Zeit der Militärdiktaturen in Brasilien , 1964 -1985

    In dieser Zeit wurde in Brasilien ein institutionelles Gefüge eingerichtet, das unter eingeschränkten Bedingungen Wahlen vorsah. Im gesamten Zeitraum hat das Militär die personellen Weichen gestellt, die von einem “Kongress” von Abgeordneten ratifizierten wurden. Es gab in dieser Zeit vier Präsidenten. Das Militärregime agierte genauso hart wie sonst in Lateinamerika, lockerte aber ab 1979 die Repression und ließ 1985 wieder freie Wahlen zu.
     

Beschluss der Abgeordneten-Kammer des chilenischen Parlamentes, 22.08.1973, Santiago de Chile

    Die Abgeordneten-Kammer erklärt nach umfassender Bestandsaufnahme von Rechtsverletzungen seitens der von Salvador Allende geleiteten Exekutive den Zusammenbruch der Verfassungsordnung und verlangt, Maßnahmen zur Wiederherstellung der Öffentlichen Ordnung
     

Das chilenische Militär-Regime , 1973 - 1990

    nach 8 Stunden von Kämpfen im Rahmen minutiös geplanter von Augusto Pinochet persönlich geleiteten landesweiten Militäroperationen, die die Bombardierung des Regierungspalastes (im Znetrum der Großstadt Santiago) einschloss, herrschte ab 14:00 Friedhofsruhe. Allende hatte sich im brennenden Regierungspalast selbst erschossen. Die führenden Militärs traten gegen Abend vor die Presse. Die Zeit eines harten Militärregimes begann. Erst nach 1980 konnte sich das Regime konsolidieren; Pinochet verlor gegen Ende der 80ger jedoch mehrere Volksabstimmung. Die Regierungsgewalt ging im März 1990 den inzwischen gewählten Präsidenten Patricio Aylwin über.
     

Die Schuldenkrise von 1982 begann in Mexiko

    Seit Ende der 1950ger Jahre waren die wichtigsten Länder Lateinamerikas in vielerlei Sicht bezüglich der Weltentwicklung, der Trends auf dem Laufenden. Kaum gab es Ereignisse die in Lateinamerika nicht zur Kenntnis und entsprechend reflektiert wurden. Durch das Aufkommen des Flugverkehrs hatte der Austausch mit der Welt zugenommen, eine Tendenz die später noch verstärkt wurde. Funk und Druck berichteten tagesaktuell aus allen Winkeln der Erde. Relative Rückständigkeit aus Jahrhunderten konnte aber nicht in wenigen Jahren aufgeholt werden. Der (ideologisch bedingte) Kalte Krieg zeigte zunehmend Wirkung. Der sozialistische Populismus fiel auf fruchtbaren Boden, derweil das “Bürgertum” mit der gleichen Selbstverständlichkeit die formalen Hüllen der Liberalen Demokratie “konsumierte”, sich im Wesentlich aber mit der res publica nicht befasste. Im Kalten Krieg kam die Ideologie aus Moskau, die Dollars aus USA. Schon die Pawlowschen Hunde wussten instinktiv wie sie sich zu verhalten hatten, damit sie alimentiert werden. Die Militärdiktaturen waren die Folge von Aufruhr und unzulässiger Gleichgültigkeit des Bürgertum, wobei sich Entwicklungen in dem Kontinent mit grob 7500 x 7500 Km in vielerlei Details unterscheiden. Zwar wurde dadurch der Aufruhr unter Kontrolle gehalten, aber die bürgerliche Gleichgültigkeit bestand weiter. So kam es nach 30 Jahren der Kreditalimentierung gegen Aufruhr schließlich zur unvermeidlichen Zahlungsunfähigkeit in mehreren Ländern. Gute demokratische Vorsätze, wirtschaftlicher Aufschwung in Europa auch Asien und die einsetzenden Fäulnis in Osteuropa trugen zur relativen Beruhigung bei. In Lateinamerika begann die Jetzt-Zeit bald nach 1980:
     

Gründungsakte Mercosur , Asunción, 26. März 1991

    Ziel ist die wirtschaftliche Integration: Freier Güterverkehr bei gemeinsamem Außenzoll und gemeinsamer Handelspolitik, makroökonomischer Koordination, schließlich gesetzlicher Harmonisierung. Die Vorhaben blieben wegen politischer Differenzen, etwa der Ausschluss von Venezuela im wesentlichen Luftschlösser.
     

Sozialismus in Venezuela , Hugo Chávez: 1998-2013, seit dem Nicolas Maduro

    Zur Entwicklung seit 1958 siehe Venezuela
     

Gründungsvertrag des Unasur , Brasilia, 23. Mai 2008

    Ziel der Zusammenarbeit der 12 Südamerikanischen Staaten war der Kampf gegen „Ungleichheit, soziale Ausgrenzung, Hunger, Armut und Unsicherheit“. Ein Gebilde wie die EU sollte bis 2025 entstehen. 2018 traten wegen Streitigkeiten um Venezuela Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Paraguay und Peru aus.
     

Ende der Kämpfe nach einer vollständigen Ewigkeit in Kolumbien , 2016


 

Demokratie heute

    Demokratie-Kater, sicher überwindbar, dennoch massiv störend. Selbstverständlich “Demokratie” weit und breit. Formell wie generell im Westen; aber Welten trennen die jeweilige materielle Umsetzung und Praxis. Jedes Land muss spezifisch betrachtet werden.

 

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